Unter einem glücklichen Stern

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Triest und das Triestiner Umland: Vom historischen Glanz des einstigen Emporiums ist hier nichts zu spüren, sehr viel aber von den sozialen Widersprüchen, von Willkür und Fremdenhass und vom täglichen Kampf um die Existenz, die diese Gesellschaft und ihre Akteure prägen. Dazu kommt das historisch belastete Verhältnis zwi¬schen Italienern und Slowenen, das es schwer macht, überkommene Nationalismen hinter sich zu lassen. Die bevorzugten Schauplätze sind Innenräume: das Krankenhaus, das Zimmer, die Automechanikerwerkstatt, und immer wieder das Auto, denn in diesem Roman wird viel gefahren.
Das Schicksal eines jungen rumänischen Paares, das sich in Italien eine Existenz aufbauen will, bildet den Ausgangspunkt für die Erzählung, in der Gewalt und Abrechnung als Leitmotive figurieren. Bei einem unfreiwilligen Zwischenstopp in Triest gerät das Paar in die Fänge des psychopathischen Polizisten Gianfranco. Die Frau verliert ihr Kind, während ihr Mann, halb totgeschlagen, im Koma liegt. Eine slowenische Krankenschwester nimmt sich der Frau an und bringt sie zu sich nach Hause. Dort wohnt auch der greise Großonkel, der seit Jahrzehnten auf der Suche nach einem italieni¬schen Kriegsverbrecher ist. Auf der anderen Seite gruppieren sich die Geschichten um Gianfranco, der sich vorgenommen hat, die Stadt von den Fremden zu säubern und der immer mehr Menschen in seine verbrecherischen Machenschaften hineinzieht …

Autor: Sebastijan Pregelji ISBN: 978-3-85435-781-0 Kategorie:
Drava , 2016
Hardcover , 280 Seiten , 1. Auflage
Produkt-ID:491

2 Bewertungen für Unter einem glücklichen Stern

  1. Lieselotte Stalzer

    In seinem neuem Roman „Unter einem glücklichen Stern“ setzt der slowenische Autor Sebastija Pregelj seine Figuren in eine geografisch karge Lage – nach Triest, das seine historische Bedeutung in der Habsburger Monarchie schon lange eingebüsst hat, und in den Triestiner Karst.
    Kulturell ist der Schauplatz des Romans vom Zusammentreffen kultureller, ethnischer, sprachlicher sowie sozialer Gegensätze gekennzeichnet. Bereits die ersten Worte „Im Westen ist es noch völlig dunkel, während im Osten der Himmel bereits blaut und irgendwo dahinter das Licht zu ahnen ist, das in Kürze die Finsternis und mit ihr die dunklen Gedanken und Erinnerungen vertreiben wird“ lassen die Spannungen, die sich im Laufe der Handlung zuspitzen, erahnen.

  2. Bewertet mit 5 von 5

    Lieselotte Stalzer

    Pregeljs Sprache ist hart, entschlossen, schonungslos. Sie macht den Leser betroffen und konfrontiert ihn mit seinem Blick auf die Gesellschaft. Nicht immer angenehm. Ein Grund Slowenisch zu lernen und den Autor interviewen zu können!
    Romane wie „Unter einem glücklichen Stern“ sind die Lichtblicke der aktuellen Literatur, um Zukunft bewegen zu können. Ein mehr als aktuelles Buch.

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