Mit dem Schnee kommt der Tod

20,60

Enthält 10% MwSt.
zzgl. Versand
Lieferzeit: ca. 24 Stunden
Bewertet mit 4.00 von 5, basierend auf 1 Kundenbewertung
(1 Kundenrezension)

uf der kleinen Insel St Michael’s Mount verbringen Krimiautorin Josephine Tey und Detective Chief Inspector Archie Penrose in illustrer Runde und mit Marlene Dietrich als Ehrengast ihre Weihnachtstage. Die festliche Stimmung schlägt jedoch schnell um, nach zwei Morden scheint jede und jeder verdächtig – dass die Insel auch noch durch Schneesturm und Flut vom Festland abgeschnitten ist, macht die Angst der Gäste nicht kleiner.

Autor: Nicola Upson ISBN: 978-3-0369-5011-2 Kategorien: , Schlüsselworte: ,
Kein & Aber , 2023
Softcover , 336 Seiten
Produkt-ID:8296

1 Bewertung für Mit dem Schnee kommt der Tod

  1. Bewertet mit 4 von 5

    Rebekka Linden

    Der Kriminalroman an sich beschäftigt sich nicht bloß mit einem Verbrechen, sondern gibt genug Anklang, seinen Leser nachdenklich zu stimmen, da er reichlich Raum für Spekulation anbietet. Die verwendete Sprache ist einfach gestaltet und gibt dem Leser jede Möglichkeit, in das Geschehen einzutauchen. Der Schreibstil ist zugleich nüchtern und auf eine erstaunliche Weise voll mit rhetorischen Bildern gefüllt. Von Detailverliebtheit mag, bezüglich der Räume der Handlung selbst, nicht direkt zu sprechen sein und dennoch verleiht die nüchterne Schreibweise der Handlung das gewisse und notwendige etwas. Gerade, wenn man auf den historischen Umstand hinweist. Die Autorin imitiert mit ihrem Stil perfekt die literarische Epoche der Handlung, was für den Leser das Gefühl gibt, tatsächlich in dieser Zeit zu existieren. Die Hintergründe der Geschichte, beispielsweise die Einordnung in die Zeit und deren Umstände, vermitteln dem Leser den Einblick und das nötige Hintergrundwissen, um die Handlung und die Entscheidungen der Charaktere besser nachvollziehen zu können. Diese Einordnung ist der Autorin durchaus gelungen und der Leser kann anhand der Schreibweise und des Schauplatzes der Handlung viel über den Geist der Zeit aufnehmen. Auch wenn der historische Hintergrund in Bezug zur Handlung nur ein Nebengeschmack darstellt, so passt das Zusammenspiel perfekt zueinander.

    Die Angst eines bevorstehenden Krieges ist auch bei jeder Entscheidung und Handlung der Charaktere zum Greifen nahe, eben auch wie ihre Ablenkungen und ihre Vergnügungen. Dieses Damoklesschwert oberhalb der Figuren bekommt auch der Leser zu spüren, was die Handlung des Buches durchaus einen gewissen Hauch von Realität gibt. Die Autorin hat sich gerade mit dem geschichtlichen Hintergrund viel Mühe gegeben, sodass der Leser sich während des Lesens in diese Zeit einfinden kann.

    Der Leser erkennt bereits zu Beginn den Fokus der Geschichte und dennoch wird nichts von der Handlung vorweggenommen. Trotz des Fokus’ gibt es für den Leser dennoch viele kleine Ablenkungen, welche die starke Schärfe aus dem Fall etwas abmildert. Die Ablenkungen sind so eingebracht, dass sie den Leser nicht verwirren, sondern der Handlung eine gewisse Tiefe und Echtheit verleihen. Das Augenmerk auf den Figuren, deren familiäre Hintergründe und ihre Beziehungen zueinander wirken perfekt aufeinander abgestimmt und schmiegen sich nahtlos in die Handlung ein. Mit ihren Problemen, ihrer Vergangenheit und der Art wie sie aufeinandertreffen, lassen sie die Handlung weiter aufleben und realer wirken. Die Tatsache, dass zwei der Hauptcharaktere versuchen den Ermittler zu unterstützen und auch die Art, wie sie an dem Fall mitarbeiten und dies im Einklang mit ihrem Beruf, lässt nostalgische Gedanken an eine gewisse Fernsehserie aus den 80er Jahren aufleben.

    Das Spiel zwischen den Perspektiven der Charaktere und der verschiedenen Handlungsstränge wurde meisterlich vollzogen, sodass beim Leser keine Möglichkeit besteht, sich während der Handlung zu verirren. Weiß er doch stets, wo er sich während der fortschreitenden Handlung befindet und bei wem. Dennoch ist die Geschichte dadurch nicht vorhersehbar. Einige kleine Details mag der Leser von Beginn an zu durchschauen, aber die letztliche Aufklärung lässt doch die ein oder andere Überraschung aufkommen.

    Die Genialität der Autorin in Bezug auf das Zusammenspiel der Handlung und der realhistorischen Vergangenheit, des Ortes und der Figuren wird noch zusätzlich durch die Schreibweise eingerahmt und in Szene gesetzt. Gewisse kleine Details jedoch, gehen mit dem Fortschreiten der Handlung verloren, da sie nicht zur Genüge im Fokus standen. Wahrscheinlich ist dies der Fall, um den Geist der Zeit eher zu entsprechen und nicht zu sehr in die Moderne vorzugreifen, damit die Handlung weiterhin realistisch bleibt. Abschließend lässt sich sagen, dass dieses Buch nur schwer aus der Hand zu legen ist und für jeden Kriminalgeschichtenleser ein Genuss sein wird, da die Geschichte selbst für große Kenner des Genres nicht allzu vorhersehbar ist.

Füge deine Bewertung hinzu

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert