Laudatio auf eine kaukasische Kuh

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Olga hat es fast geschafft: Die Tochter georgischer Migranten wird Ärztin, mit Kollege Felix hat sie zudem den Mann fürs Leben gefunden. Glaubt sie zumindest, bis Lebenskünstler Jack in ihr Leben platzt. Jack findet alles an Olga toll, auch ihre Herkunft, die sie selbst am liebsten verschweigen würde. Als sie nach Georgien reist, folgt er ihr. Doch es braucht noch eine Kuh in Nöten, eine Hochzeitsfeier mit gezückten Pistolen und die Aufklärung alter Familienlügen, ehe Olga erkennt, welcher Weg für sie der richtige ist.

Leseprobe

Autor: Angelika Jodl ISBN: 978-3-8479-0068-9 Kategorie: Schlüsselwort:
Eichborn , 2021
Hardcover , 336 Seiten
Produkt-ID:6418

1 Bewertung für Laudatio auf eine kaukasische Kuh

  1. Bewertet mit 5 von 5

    Lieselotte Stalzer

    In diesem Roman von Angelika Jodl gibt es vier Protagonist:innen. Da ist zum einen Olga, um die sich die Geschichte dreht. Auf ‚männlicher‘ Seite der Figuren stehen Felix van Saan und Jakob (Jack) Jennerwein, unterschiedlicher wie zwei Männer kaum zu charakterisieren sind. Vierter Mitspieler ist Georgien, im Titel als ‚kaukasische Kuh‘ verewigt.
    Olga ist Tochter georgischer Migranten, studiert in Bonn Medizin und sollte – nach georgischer Sicht – in ihrem Alter bereits verheiratet sein. Ihr Freund Felix, Arzt, würde sie gerne heiraten, doch Olga weiß nicht, wie sie ihn ihren, an Tradition gebundenen, Eltern vorstellen soll. Unerwartet kommt ein zweiter Mann in Olgas Leben, Jack, der Olga am Bahnhof sieht und sich auf den ersten Blick in sie verliebt. „Er fragt sich, aus welcher Zeit, welcher Kultur jemand wie sie gefallen sein mag. Irgendetwas mit Mayas, Inkas, Azteken?“ Jack ist ein Lebenskünstler, charmant, der sein Geld als Ghostwriter verdient. Eigentlich hat er sich dadurch bereits als Heiratskandidat disqualifiziert, denn er hat keinen renommierten Posten und – das ist ein besonderes Hindernis – sein Nachname besteht aus mehr als zwei Silben. Als Olgas Mutter glaubt todkrank zu sein und in ihrer Heimat Georgien sterben zu wollen, spitzt sich die Situation zu: Eine Familienreise nach Georgien ist noch die kleinste Unannehmlichkeit. Plötzlich tauchen beide potenziellen Ehemänner in ihrer Heimat Tiflis auf.
    Die authentisch gezeichneten Charaktere, auch der Nebenfiguren, machen es fast unmöglich, das Buch, nachdem man begonnen hat es zu lesen, wieder aus der Hand zu legen. Sie alle sind in ihren jeweiligen Traditionen fest verankert. Olga ist hin- und hergerissen zwischen ihrer Herkunft und der mitteleuropäischen Kultur, in der sie nun lebt. Dies drückt sich, in unterhaltsamer und einfühlsamer Art und Weise v.a. bei den Sitten der Partnerwahl aus.
    Angelika Jodl zeigt uns zwei Welten, zwei Kulturen, konservativ (Deutschland) auf der einen und gastfreundlich (Georgien) auf der anderen Seite. Skurrile Situationen, verwirrende Gefühle, ein bisschen Skepsis, dem jeweils Anderen gegenüber, machen „Laudatio auf eine kaukasische Kuh“ zu einem sehr gelungenem Leseerlebnis. Übrigens: betrachtet man nachträglich (nochmals) das Cover, erkennt man darin die Vielfalt des Romans, seiner handelnden Personen und der beschriebenen Kulturen.

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