Die Hoffnung der Chani Kaufmann

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Chani hat es geschafft. Sie hat den Mann geheiratet, den sie sich ausgesucht hat – nicht selbstverständlich, wenn man in einer jüdisch-orthodoxen Gemeinde lebt. Und was nun? ›Seid fruchtbar und mehret euch‹, natürlich, aber genau das funktioniert eben nicht. Chani ist verzweifelt, denn ihr Mann Baruch kann sie verstoßen, wenn sie ihm keine Nachkommen schenkt. Und wer wäre sie dann noch unter ihresgleichen? Zwischen Rabbi, Fruchtbarkeitsklinik und ihrer Schwiegermutter muss Chani ›HaSchem‹ ein Schnippchen schlagen.

Autor: Eve Harris ISBN: 978-3-257-07255-6 Kategorien: , , Schlüsselworte: ,
Diogenes , 2024
Hardcover , 512 Seiten
Produkt-ID:8688

1 Bewertung für Die Hoffnung der Chani Kaufmann

  1. Bewertet mit 5 von 5

    Lieselotte Stalzer

    Eve Harris begleitet nach ihrem ersten Roman über Chani Kaufmann („Die Hochzeit der Chani Kaufmann“) das junge jüdische Ehepaar und auch viele der zentralen Figuren im zweiten Teil, der – auf englisch – den Namen “The Flowering of Chani K.“ trägt.
    Das junge Paar Chani und Baruch, sind nach ihrer Hochzeit nach Jerusalem gezogen, wo Baruch für das Rabbinerdasein studiert. Chani ist verzweifelt, denn seit zehn Monaten ist sie nun schon verheiratet, das lang ersehnte und traditionell erwartete Kind, ist noch nicht in Sicht. Als Mitglieder einer streng orthodoxen jüdischen Community ist das ein sehr großes Problem. Nicht nur die Gemeinde fragt sich, wo der Baby-Bauch bleibt, auch die Schwiegermutter, Mrs. Levy, betrachtet sie argwöhnisch, denn sie war mit der Hochzeit ihres Lieblingssohnes mit Chani nie einverstanden gewesen. Um sie loszuwerden, steht eine mögliche Scheidung im Raum. Um der Erwartungshaltung gerecht zu werden, bitten sie Baruch’s wohlhabende Eltern um finanzielle Unterstützung, um in London Hilfe in einer Kinderwunschklinik zu suchen.
    In London trifft sie zufällig ihre Brauthelferin, die ehemalige Rebbetzin Rivka Zilberman wieder. Es beginnt ein zweiter Erzählstrang, der zeigt, dass nicht alle mit den strikten Geboten und somit Einschränkungen der orthodoxen Gemeinde zurechtkommen. Rivka hat die Gemeinde verlassen, lebt säkulär, auch wenn sie das mit dem Kontaktentzug zu ihren Kindern bezahlen muss. Lediglich zu ihrem Sohn Avromi hat sie telefonisch Kontakt. Der junge Mann, der in Jerusalem an einer Jeshiva studiert, hadert jedoch selbst seit langem mit seinem Glauben.

    Lebenswünsche, Regeln und Gebote der Glaubensgemeinschaft, prallen auf ein modernes Verständnis des (jüdischen) Lebens. Zudem zeigt Eve Harris die großen Unterschiede der religiösen und säkularen Juden in Israel, dem betenden Jerusalem und dem feiernden Tel Aviv; salopp ausgerückt. Die Gespräche mit Rivka helfen Chani eine außergewöhnliche Entscheidung zu treffen; und Baruch steht zu ihr.
    Wechselnde Erzählperspektiven ermöglichen es, Nicht-Jüdischen Leser:innen sowohl die Figuren kennen zu lernen als auch ein Verständnis für die jüdische Liebes- und Glaubenswert zu entwickeln.
    Sympathieträger stellen immer eine Bindung zum Buch, zum Autor/ Autorin, aber auch dem Verlag her. Dem Roman „Die Hoffnung der Chani Kaufmann“ ist dies auf allen Ebenen gelungen.
    Im Anhang gibt es ein Glossar mit den im Buch vorkommenden jiddischen Begriffen. Obwohl ich in Wien im 2. Bezirk, der Mazzesinsel (Bezeichnung für den Wiener Bezirksteil, indem auch heute noch ein großer Anteil an jüdischer Bevölkerung lebt [Mazzes, jiddisch so viel wie ungesäuertes Fladenbrot]) aufgewachsen bin, war es für das Verständnis des Buches ein wichtiger Zusatz, der das/die Stetl und die Strandpromenade von Tel Aviv vor dem inneren Auge erstehen lässt.
    Uneingeschränkte Leseempfehlung, und lesen des ersten Teils „Die Hochzeit der Chani Kaufmann“.

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