Die Erinnerungsfotografen

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Was brauchen wir für ein geglücktes Leben? Auf jeden Fall die Linse, durch die es geglückt erscheint. Hinreißend herzerwärmend erzählt Sanaka Hiiragis Roman von der Schönheit des Lebens im Auge des Betrachters.

Das Fotostudio von Herrn Hirasaka ist ein magischer Ort: Hier, an der Schwelle zum Jenseits, können die Besucher aus Fotografien ihren persönlichen Lebensfilm zusammenstellen. Hirasaka bietet dabei einen besonderen Service: Jeder Besucher erhält die Möglichkeit, zu einem bestimmten Moment seiner Vergangenheit zu reisen und eins der Fotos aufzufrischen. Ob eine einstige Erzieherin mit blasser Erinnerung ans Nachkriegs-Tokio, ein ermordetes Yakuza-Mitglied, das glaubt, nichts als eine bedauernswerte Schneise der Verwüstung hinterlassen zu haben, oder ein Mädchen aus perspektivlosen Verhältnissen – ihnen allen zeigt Hirasaka: Das Leben ist doch wunderschön, man muss nur im richtigen Moment hinsehen.

Autor: Sanaka Hiiragi ISBN: 978-3-455-01616-1 Kategorie: Schlüsselwort:
Hoffmann & Campe , 2023
Hardcover , 176 Seiten
Produkt-ID:8143

1 Bewertung für Die Erinnerungsfotografen

  1. Bewertet mit 5 von 5

    Lotte Nowotny

    Hirasakas Fotostudio befindet sich im Bardo zwischen dem Jetzt und dem Jenseits. Es ist etwas Besonderes, denn hierher kommen die Seelen von Verstorbenen, bevor sie ihre letzte Reise antreten. Umgeben von den Bildern ihres Lebens erinnern sie sich an die glücklichsten Momente, daran, was sie erlebt haben und zurücklassen müssen. Für jeden Tag ihres Lebens gibt es eine Aufnahme und als besonderen Service können sie einen besonderen Moment noch einmal erleben. „.. etwa eine Art Kaleidoskop, wo das Leben ganz schnell an einem vorbeizieht …“ Für jeden Besucher Hirasakas gibt es einen glücklichen Moment, der in einem Bild, einem Foto, festgehalten wurde. Hirasaka selbst hat keine Ahnung, wer er war, bevor er in das Fotostudio kam. Vielleicht erkennt ihn ja einer der Ankommenden.
    Die Handlung wird in der dritten Person und der Vergangenheitsform erzählt. Der Schauplatz der Handlung ist großteils das Studio Hirasakas. Jeweils zwei Personen, nämlich er selbst und eine Person, die ins Jenseits geht, bestimmen die drei auf den ersten Blick nicht zusammenhängenden Erzählungen: eine alte Frau, die früher Kindergärtnerin war, ein Yakuza, der mit einem Reparaturgeschäft Geld wäscht und schließlich ein kleines Mädchen. Am Ende des Romans kommt dem Boten Yama, der die Lebensfotos anliefert eine besondere Rolle zu. Er führt die lose zusammenhängen Geschichten zusammen.
    Der Schreibstil ist mitreißend und empathisch. Der Tiefgang des Romans liegt nicht in der detaillierten Beschreibung seiner Charaktere, sondern in seiner Fragen nach dem Wohin wir gehen wenn wir sterben und dem bewegenden Aufruf, die schönen und glücklichen Momente zu schätzen. Das ist die Botschaft Hirasakas an die Verstorbenen, aber auch an Leserinnen und Leser dieses Romans.
    Das wunderschöne Cover ist im japanischen Stil und schlicht gehalten und regt sofort zum hin greifen an. Eine Lektüre, die sowohl zum Nachdenken anregt und viel zu kurz war.

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