Die einzige Frau im Raum

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Marie Benedict widmet sich Hedy Lamarr, einer Frau, die das Weltgeschehen maßgeblich beeinflusst hat und deren Errungenschaften vergessen wurden. Das Buch erzählt die Geschichte der Schauspielerin, Glamour-Ikone und Wissenschaftlerin.

Die Schönheit von Hedy Lamarr, die mit bürgerlichem Namen Hedwig Maria Kiesler hieß und jüdischer Abstammung war, führte sie zu einer kometenhaften Schauspielkarriere in Wien und zur Heirat mit einem österreichischen Waffenhändler. Durch ihn hatte sie Zugriff auf die Pläne des Dritten Reichs, ein Wissen, das sie später nutzte, um an der Seite der Alliierten zu kämpfen. Im Jahr 1937 verließ sie ihren gewalttätigen Ehemann und floh über Paris und London nach Hollywood. Dort wurde sie zu Hedy Lamarr, dem weltberühmten Filmstar. Was keiner wusste: Sie war Erfinderin. Und sie hatte eine Idee, die dem Land helfen könnte, die Nazis zu bekämpfen und die moderne Kommunikation zu revolutionieren … wenn ihr nur jemand zugehört hätte.

 

Autor: Marie Benedict ISBN: 978-3-462-00492-2 Kategorie: Schlüsselworte: ,
Kiepenheuer & Witsch , 2023
Softcover , 304 Seiten
Produkt-ID:8084

1 Bewertung für Die einzige Frau im Raum

  1. Bewertet mit 4 von 5

    Lieselotte Stalzer

    In einer schweren Zeit, am Beginn des 1. Weltkriegs geboren und wuchs Hedy Kiesler in einem behüteten Elternhaus auf. Bereits als Achtzehnjährige wurde sie als junge Kaiserin Sisi am Theater frenetisch gefeiert. Trotz der Warnungen ihrer Garderobiere, Fritz Mandl „eile ein gewisser Ruf in puncto Frauen voraus“ heiratete sie diesen einflussreichen österreichischen Waffenfabrikanten, auf Anraten ihrer wohlhabenden jüdischen Eltern in der Annahme, bei ihm sei sie und ihre Familie trotz der antisemitischen politischen Entwicklung in Sicherheit. In diesem Lebensabschnitt liest sich die Geschichte der später als „schönste Frau der Welt“ bezeichnete Hedy Kieseler wie das who is who der mitteleuropäischen Kultur und v.a. Politik: Prinz Albrecht von Bayern, Bundeskanzler Engelbert Dollfuß, Kurt Schuschnigg, Ödön von Horváth, Franz Werfel und Benito Mussolini.
    Der erste Teil des Romans endet mit der geglückten Flucht Hedys vor ihrem eifersüchtigen Mann und politischem Opportunisten. Im Jahr 1937 lernt Hedy auf der Überfahrt nach Amerika den Direktor der MGM Filmstudios Louis Mayer kennen, der sie unter Vertrag nahm. Ihr neuer und den meisten Filmfreunden bekannter Name: Lamarr. Sie wurde eine der bestverdienenden Schauspielerinnen Hollywoods.
    Als der zweite Weltkrieg ausbricht, erkennt sie die Bedeutung ihrer Kenntnisse, die sie aus Europa mitgebracht hat. “Tagsüber schminkte ich mir die Lippen und die Augenbrauen und setzte für die Kamera rätselhafte Blicke auf – dann war ich Hedy Lamarr. Nachts war ich dann wieder Hedy Kiesler, eine Frau, die sich unendliche Sorgen machte um ihr Volk, das in Wien einerseits und das jüdische andererseits.” Als die Nazis ein Rettungsschiff torpedierten und viele Kinder unter den Opfern waren, ist für sie klar: Sie will ihr Wissen, das sie unbemerkt bei ihrem Ehemann erlangt hatte, v.a. über die Schwierigkeiten beim Bau von Unterwassertorpedos einzusetzen, um den Amerikanern im Kampf gegen Hitler-Deutschland zu unterstützen. Gemeinsam mit dem Komponisten George Antheil findet sie schließlich die Lösung: Die Frequenz muss ständig gewechselt werden. Das sogenannte Frequenzsprungverfahren war erfunden. Im Jahr 1941 meldet sie ihre Idee gemeinsam mit George Antheil als Patent an. Doch es wurde nicht umgesetzt. Ihre diesbezüglichen Bemühungen und die Enttäuschung, nicht als innovative Erfinderin anerkannt zu werden, schildert eindrucksvoll Marie Benedicts Roman. Dadurch bekommt man als Leser:in auch einen sehr guten Eindruck über die kulturelle und politische Atmosphäre der Vorkriegszeit, sowohl in Europa als auch in Amerika.

    Eine gut recherchierte Romanbiografie endet bei einer Veranstaltung, bei der Hedy Kriegsanleihen verkauft. „Ich fragte mich, ob es überhaupt zählte, für was – oder für wen – sie mich hielten, wenn ich meine Rache gegen die europäischen Unterdrücker dadurch üben konnte, dass ich den Alliierten heute Abend zu Finanzmitteln verhalf und dadurch vielleicht die ersehnte Erlösung fand. Ich war immer allein gewesen unter meiner Maske, ich war stets die einzige Frau im Raum gewesen.“

    Der Roman ist eine empfehlenswerte Lektüre für Jene, die über starke Frauen lesen möchten, in Zeitgeschichte eintauchen wollen oder Interesse an Filmen mit Hedy Lamarr haben.

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