yellowface

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(1 Kundenrezension)

June Hayward und Athena Liu könnten beide aufstrebende Stars der Literaturszene sein. Doch während die chinesisch-amerikanische Autorin Athena für ihre Romane gefeiert wird, fristet June ein Dasein im Abseits. Niemand interessiert sich für Geschichten “ganz normaler” weißer Mädchen, so sieht es June zumindest.

 

Als June Zeugin wird, wie Athena bei einem Unfall stirbt, stiehlt sie im Affekt Athenas neuestes, gerade vollendetes Manuskript, einen Roman über die Heldentaten chinesischer Arbeiter während des Ersten Weltkriegs.

June überarbeitet das Werk und veröffentlicht es unter ihrem neuen Künstlernamen Juniper Song. Denn verdient es dieses Stück Geschichte nicht, erzählt zu werden, und zwar egal von wem? Aber nun muss June ihr Geheimnis hüten. Und herausfinden, wie weit sie dafür gehen will.

Autor: Rebecca F. Kuang ISBN: 978-3-8479-0162-4 Kategorien: , Schlüsselwort:
Eichborn , 2024
Hardcover , 384 Seiten
Produkt-ID:8800

1 Bewertung für yellowface

  1. Bewertet mit 3 von 5

    Lieselotte Stalzer

    Im Mittelpunkt von „Yellowface“ steht June Hayward, eine Schriftstellerin, die ihre deutlich erfolgreichere Kollegin Athena Liu beneidet. Die chinesisch-amerikanische Autorin Athena wird für ihre Romane gefeiert, während June, eine weiße Autorin bisher keinen Erfolg in der Buchbanche hat.
    Mit dem grotesken Unfall Athenas, beginnt ein temporeicher Roman. Athena erstickt bei einem Pancake-Wettessen mit June. Diese nutzt die Gelegenheit und steckt das unveröffentlichte Manuskript der Toten ein, eine Geschichte chinesischer Arbeiter, die von der britischen und französischen Armee im Ersten Weltkrieg an die alliierte Front geschickt wurden. Nachdem June den Text überarbeitet hat und einige offene Stellen ergänzt hat, gibt sie „Die letzte Front“ als den ihren aus und landet prompt auf den Bestsellerlisten. Ein Plagiat.(?)
    Ihr neuer Name als Autorin, Juniper Song, suggeriert asiatische Wurzeln, denn – so die Verfasserin des Romans Rebecca F. Kuang – wer darf welche Geschichten erzählen? Welche Rolle spielen Herkunft, Geschlecht und Rasse dabei?
    Als Roman, der Einblick in die (amerikanische) Verlagswesen gibt, ist das Buch sehr spannend geschrieben. Wird Junes Lüge auffliegen? Denn plötzlich tauchen online Tweets, Memes, Shitstorms und sogar Todesdrohungen auf.
    Was als (kriminelle) kulturelle Aneignung eines Literaturprojekts rasant beginnt, flacht jedoch bald ab, denn die Geschichte wird nur aus einer Perspektive, jener von Juniper Song, erzählt; eine Handlung, die sich nicht weiterentwickelt. Ist „Yellowface“ nur eine Persiflage auf die Buchbranche, dann könnte sie ironischer formuliert sein. Die Abschnitte, in denen June glaubt von Athenas Geist verfolgt zu werden, sind wenig überzeugend. Über die Beziehung zwischen den beiden Frauen könnte ebenfalls mehr erzählt werden, um sowohl die Aneignung des Manuskripts als auch der kulturellen Identität Junipers eindringlicher hervorzuheben.
    Der Roman greift wichtige Themen auf, leider zu wenig pointiert dargestellt.

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