Menschliche Dinge

22,90

Enthält 10% MwSt.
zzgl. Versand
Lieferzeit: ca. 24 Stunden
Bewertet mit 4.00 von 5, basierend auf 1 Kundenbewertung
(1 Kundenrezension)

Ausgezeichnet mit dem »Prix Goncourt des Lyceens« und dem »Prix Interallié«.

Die Farels sind schön und reich, haben Einfluss und Macht: Jean Farel ist ein prominenter Fernsehjournalist, seine Frau Claire eine Intellektuelle, bekannt für ihr feministisches Engagement. Ihr Sohn Alexandre, gutaussehend, sportlich, eloquent, studiert an einer Elite-Uni. Eine Familie wie aus dem Bilderbuch, könnte man meinen. Doch eines Morgens steht die Polizei bei den Farels vor der Tür, eine junge Frau hat Anzeige wegen Vergewaltigung erstattet. Die glanzvolle gesellschaftliche Fassade zeigt gefährliche Risse.

Autor: Karine Tuil ISBN: 978-3-546-10002-1 Kategorie: Schlüsselwort:
Claasen , 2020
Hardcover , 384 Seiten
Produkt-ID:5539

1 Bewertung für Menschliche Dinge

  1. Bewertet mit 4 von 5

    Lotte Nowotny

    Im Zentrum des Romans steht die, noch immer, aktuelle #MeToo-Debatte. Karine Tuil nahm einen Vergewaltigungsfall aus den USA zum Anlass, das Thema erneut aufzugreifen. Das milde Urteil gegen einen Studenten der Eliteuniversität Stanford sorgte für Empörung, v.a. aber auch wegen der Begründung des Strafausmaßes: die Zunftsaussichten des Studenten nicht durch eine lange Haftstrafe beeinträchtigen zu wollen.
    „Menchliche Dinge“ verlagert einen ähnlichen Fall – erzählt wird die Geschichte der Familie Farel – nach Paris. Alexandre, der Sohn, strebt eine Karriere bei Google an. „Performance – darauf hatte sich sein Leben schon seit langem reduziert“. Doch der Schein trügt, denn Jean Farel, ein 70 Jahre alter Journalist betrügt seine Frau Claire, diese verliebt sich in einen anderen Mann und zieht aus. Am Tag nach einer Würdigung des Vaters im Élysée-Palast, verändert sich die Welt der Farels. Alexandre wird der Vergewaltigung einer 18-Jährigen angezeigt. Es kommt zum Prozess, seine Wahrheit steht gegen die der jungen Frau.
    Der Schauplatz des Romans ist fast ausschließlich der Gerichtssaal. Durch die Aussagen aller Beteiligten und den Plädoyers, entsteht ein sozialpsychologisch interessantes Bild der (französischen) Gesellschaft, in der Fragen nach der Herkunft eines Menschen und den Rollenmustern von Mann und Frau gestellt werden. Für die Handlung sind es stellenweise zu viele Interpretationen und Meinungen, die zu keinen Antworten führen (können/sollen), jedoch als eine moderne, aktuelle Lesart der #MeToo Debatte bezeichnet werden können. Nachdenklich und unbequem.

Füge deine Bewertung hinzu

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert