Entfernte Verwandte

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Commissario Laurenti wird in das Dorf Prosecco gerufen. Vor dem Partisanen-Mahnmal auf dem Karst, wo der Opfer der Nazi-Besatzung und des Faschismus gedacht wird, liegt ein Toter. Es gibt Hinweise auf eine Mordserie. Und Laurenti ahnt, dass jemand gekommen ist, um über die Geschichte zu richten. Ausgerechnet in einer Zeit, da der Populismus im Aufwind ist. Die Ermittlungen führen zu den ältesten Bürgern Triests. Vielleicht können ihre Erinnerungen helfen, eine weitere Tat zu verhindern. Doch in der Hafenstadt pflegt jeder seine eigene Wahrheit, und das nächste Opfer ist irgendwo da draußen.

Autor: Veit Heinichen ISBN: 978-3-492-07062-1 Kategorie: Schlüsselwort:
Piper , 2021
Hardcover , 320 Seiten
Produkt-ID:6811

1 Bewertung für Entfernte Verwandte

  1. Bewertet mit 5 von 5

    Lieselotte Stalzer

    Mehrere Mordfälle nach gleichem Schema erschüttern in kurzen Abständen Triest und das Umland. Commissario Laurenti nimmt – wieder einmal wird er bei einem wichtigen familiären Gespräch zum ersten Tatort gerufen – die Ermittlungen auf. Alle Opfer werden in der Nähe bedeutender Partisanen-Mahnmale oder ähnlicher Gedenkorte der italienischen Weltkriegsvergangenheit gefunden. Bei der Tatwaffe handelt es sich um eine Armbrust, der Schütze weiß damit umzugehen. Und eine weitere Besonderheit weisen alle auf: sie tragen Kopien handgeschriebener Briefe bei sich, die Hinweise auf kollaborative Tätigkeiten ihrer Vorfahren liefern. Sehr schnell drängt sich der Verdacht auf, dass der Serienmörder einen zeitversetzten Rachefeldzug zur Sühnung nie geahndeter, vertuschter Kriegs- und Nachkriegsverbrechen führt.
    Beim Einstieg in diesen sehr gut recherchierten Kriminalroman ist Konzentration erforderlich, einerseits um die verschiedenen Schauplätze und deren Figuren richtig einzuordnen, andererseits die Zusammenhänge von Politik, Wirtschaft und Geschichte in der Region zu verstehen. “Die Ruhe ist trügerisch. Die Vergangenheit bricht immer wieder auf.”
    Wieder einmal besticht der Familienmenschen Laurenti mit seiner ruhigen, manchmal mit trockenem Humor handelnden Ermittlungsarbeit. Besonderheit dieses Krimis ist, dass der Auslöser für die Handlung diesmal sehr weit in der Vergangenheit (1943 bis 1945) liegt, als die Nazis auf triestinischen Boden ein Vernichtungslager angelegt haben, das heute noch als einziges KZ in Italien gilt.
    Vieles in diesem Krimi ist vertraut, wie Straßenzüge Triests und natürlich auch Figuren wie Marietta, Laurentis Sekretärin, Chefinspektorin Pina Cardareto oder Ziva Ravno, die kroatische Staatsanwältin. Wie auch in den bereits erschienen Krimis vermittelt Veit Heinichen das Lebensgefühl dieser Stadt sowie einiger Eigenheiten der Triestiner, die de Autor im Zusammenhang mit Laurentis Familie immer wieder treffend porträtiert.
    Für Freunde anspruchsvoller Kriminalliteratur ist dieser Roman sehr zu empfehlen, auch wenn die Handlung weniger kriminelle Aspekte aufweist, als in den bereits erschienen Büchern.

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