Die Zeit, die Zeit
Ist es verrückt, wenn einer glaubt, die Zeit lasse sich »zurückdrehen«? Es ist verrückt, denkt Peter Taler anfangs, als er das Vorhaben des alten Knupp begreift, der ihm gegenüber wohnt. Denn der möchte etwas denkbar Unmögliches möglich machen.
Lieselotte Stalzer –
„Die Zeit, die Zeit“ ist ein Martin Suter, wie ihn seine Leserinnen und Leser aus seinen ersten Veröffentlichungen kennen: Eine temporeiche Erzählung, die genauso spannend ist, wenn in der Handlung gerade nichts passiert (z.B. diskutiert wird, ob die falschen Farben der Stecknadelköpfe das Zeitexperiment gefährden können) wie in den ‚Suspense-Passagen‘ a la Hitchcock im Antiquariat Librorum von Frau Neuschmid. Nicht zuletzt sind es die psychologisch präzise gezeichneten Charaktere Talers und Knupps, die ihre jeweils eigene Besessenheit bei der Bewältigung der Vergangenheit durch- und ausleben und dem Roman Spannung verleihen. Auch das Ende, der letzte Satz – ein typischer Martin Suter.