Die Eisenbahnen Mexikos
Dies ist der Beweis, dass Fantasie retten kann. Und ein wenig Ironie.
Italienische Sozialrepublik, 1944: Aus den höchsten nationalsozialistischen Kreisen in Berlin erreicht den Unteroffizier Cesco Magetti der Befehl, einen vollständigen Plan des mexikanischen Eisenbahnnetzes zu erstellen. Eine in den Tiefen des Landes versteckte Wunderwaffe soll dem Reich den Endsieg bescheren. Cesco macht sich auf die Suche, wobei sein Weg ihn auf die eine oder andere Weise zu zahlreichen wundersamen Menschen führt, die sich manchmal sogar als hilfreich erweisen. Darunter die folgenden:
– Tilde Giordano, eine wunderschöne Literaturliebhaberin, der Cesco sofort und unwiderruflich sein Herz schenkt
– Steno, Tildes treuer Freund, ein Partisan ohne Waffen
– Don Tibeno, ein Stadtpfarrer, der wegen gewisser wahnsinniger Leidenschaften hinter Gittern sitzt
– Bardolf Graf, ein Verwaltungsangestellter, der ahnungslose, unbewegliche Motor der ganzen Geschichte
Die Eisenbahnen Mexikos ist ein in jedem Sinne großer Roman, chorisch und monumental erzählt, lustig und bewegend, spielerisch und tiefgründig, realistisch und phantastisch, unerbittlich fesselnd, immer herzlich und dabei durch und durch literarisch. Mit der geballten Wucht seiner Originalität verneigt sich der Roman vor seinen Vorbildern: Jorge Luis Borges, Siri Hustvedt oder Roberto Bolaño. Eine Wunderkammer von Roman.
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»Einer der intelligentesten, reichhaltigsten, komplexesten und unterhaltsamsten Romane der letzten Jahre.« (Sergio Pent, La Stampa)
»Einer der interessantesten literarischen Fälle dieses Sommers, wenn nicht der einzige.« (Alessandro Zaccuri, Avvenire)
»Eine verrückte und abenteuerliche Reise in (unsere) Geschichte der Fantasie. Ein Roman, den man liest, ohne zu ermüden.« (Marco Missiroli, Schriftsteller)
Die Übersetzung dieses Buches ist dank einer Förderung des italienischen Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten und Internationale Kooperation entstanden.
Questo libro è stato tradotto grazie ad un contributo del Ministero degli Affari Esteri e della Cooperazione Internazionale Italiano.
Lieselotte Stalzer –
Der Roman „Die Eisenbahnen Mexikos“ von Gian Marco Griffi spielt zwischen den Kriegsjahren 1943 und 1945 und enthält einige Rückblenden in die Jahre 1929 und 1933. Der Protagonist Francesco „Cesco“ Magetti ist Mitglied der Nationalen Republikanischen Eisenbahngarde von Asti. Cesco leidet unter unerträglichen Zahnschmerzen, die er mit Wein zu lindern versucht, um nicht von den Zahnärzten behandelt zu werden.
Der rote Faden des Romans ist die epische Suche von Cesco Magetti, dem jungen Soldaten der Republikanischen Eisenbahngarde von Asti, der von seinen Vorgesetzten gebeten wird, eine Karte der mexikanischen Eisenbahnlinien zu zeichnen. eine Bitte, die ebenso absurd wie nutzlos ist für den Soldaten, der keine Ahnung hat, wo er anfangen soll und ohne Kenntnis von Mexiko oder den Grundbegriffen der Kartographie. Denn in der Stadt Santa Brígida de la Ciénaga, die nur mit dem Zug erreichbar ist, ist laut den Nazis DIE für den Endsieg entscheidende Waffe versteckt.
Cesco ist kein überzeugter Faschist, sondern hat sich, wie viele andere junge Männer seiner Generation ohne Überzeugung dem Militärleben angeschlossen. Während der Suche nach Informationen zu den Eisenbahnlinien Mexikos trifft er auf die Bibliothekarin Tilde Giordano und verliebt sich in sie. In dieser Bibliothek soll es ein Exemplar der Poetischen und Malerischen Geschichte der Eisenbahnen von Mexiko geben, doch es ist ausgeliehen. Eine chaotische Suche, eine pittoresk anmutende Odyssee, beginnt.
Wenn man sich als Leser:in für das Buch entscheidet, wählt man einen Roman, der 800 Seiten umfasst und dessen Handlung durch Abschweifungen, neue Figuren und Handlungsstränge mäandert. Es ist kein leicht zu lesender Roman, den man am Abend im Bett lesen kann (nicht nur wegen seines Umfangs 😉) besticht aber durch die zahlreichen Erzählebenen und liebevoll ausgeführten Charaktere. Der Roman könnte unendlich weitergesponnen werden, denn die Figuren und ihre Geschichten entwickeln sich weiter, fahren eine Strecke, vergleichbar mit den Eisenbahnen Mexikos.
Der Roman wurde 2023 für den Premio Strega Literaturpreis für sein „Konzept und die Qualität seines Schreibstils“ nominiert. Die Übersetzung aus dem Italienischen ist Verena von Koskull voll und ganz gelungen.