Der Vogelgott

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Hier hat eine große Erzählerin aus einer grimmigen Geschichte einen grandiosen Roman gemacht. Die Mitglieder einer wissenschaftlich orientierten Familie werden durch eine zufällige Entdeckung auf einem Kirchenbild in den schwer durchschaubaren Mythos eines Vogelgottes hineingezogen – mit einem Sog, dem sie so wenig widerstehen können wie der Leser dieser Geschichte. Spätestens als sich herausstellt, dass dieser Mythos eben nicht nur ein Mythos ist. Es ist eine sagenhafte, aber elende Gegend dieser Erde, wo die Verehrer des Vogelgotts leben, die ihm allerdings weniger ergeben als vielmehr ausgeliefert zu sein scheinen.
In diesem unwiderstehlichen Roman entpuppt sich eine geheime Welt als die unsere, in der die Natur ihre Freundschaft aufkündigt und wir ihrer Aggression und Düsternis gegenüberstehen.

Autor: Susanne Röckel ISBN: 978-3-99027-214-5 Kategorie: Schlüsselwort:
Jung und Jung , 2018
Hardcover , 272 Seiten
Produkt-ID:3438

1 Bewertung für Der Vogelgott

  1. Lieselotte Stalzer

    Aus dem Prolog: „Ich traute meinen Augen nicht: Da war er wieder, der unbekannte Vogel, das herrliche Wesen, das noch keinen Namen hatte. Es schwebte verblüffend nah über den letzten Krüppeltannen des Hangs.“ Konrad Weydes Hobby ist die Ornithologie. In einem unveröffentlichten Manuskripts beschreibt er die Begegnung mit einem „herrlichen Wesen“, einem Greifvogel, den er unbedingt fangen und töten möchte, um ihn seiner Sammlung hinzuzufügen. Ob Weyde den Vogel jemals gefangen hat, bleibt offen.
    Weyde erzieht die Geschwister Theodors, dem jüngsten Sohn, mit Strenge. Theodor selbst wird mit Milde erzogen. Jahre nach dem Tod der Eltern, machen Weydes drei Kinder mit dem Kult der Beschwörung dieser mysteriösen Figur Bekanntschaft. Vor allem Theodor scheint von dieser Verehrung auf besondere Weise betroffen zu sein. Er reist trotz des abgebrochenen Medizinstudiums als Arzt nach Afrika und arbeitet in der humanitären Station von Kiw-Aza. Einige Monate später wacht er in einer Klinik in Deutschland auf. Etwas Schlimmes ist ihm in dem Dschungeldorf zugestoßen; etwas, das er nicht in Worte fassen kann und das mit einer vogelähnlichen Gestalt zu tun hat, bei deren Anblick ihm angst und bange wurde -und die Menschen frisst.
    Susanne Röckel hat drei Erzählstränge zu einem eindrucksvollen Roman verwoben, der durch poetische, leicht ausschweifende Sprache besticht. Mit feinem Sprachgefühl verbindet sie die alte mythische (romantisierte) Welt mit dem Hier und Jetzt: mit Wünschen, Träumen, Ängsten, etwas verpasst zu haben. Der Autorin gelingt es, das Leben der drei Geschwister Theodor, Dora und Lorenz ineinander greifen zu lassen, zu überlagern, um den Vater kreisen zu lassen.
    Ein beeindruckender, wenn auch düsterer Roman, der es auf die Shortlist zum Deutschen Buchpreis geschafft hat, und ihn leider nicht bekommen hat.
    Noch ein Zitat zum Schluss
    “… ich würde verschwinden […] vom Licht vergessen, würden unsere Konturen sich auflösen, unsere Körper würden mit dem Schatten der Erde verschwimmen, und die Finsternis des Universums würde uns aufsaugen und verschlucken – dieser Gott aber, dessen Machtbefugnis ich nicht mehr bezweifeln konnte, er würde bleiben … “

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