Der unsichtbare Roman

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Wer ist schuld am Ersten Weltkrieg? Im Jahr 1918 wird die Frage immer drängender. Da erhält der Bestsellerautor Gustav Meyrink in seiner Villa am Starnberger See ein Angebot vom Auswärtigen Amt: Ob er – gegen gutes Honorar – bereit wäre, einen Roman zu schreiben, der den Freimaurern die Verantwortung für das Blutvergießen zuschiebt. Der ganz und gar unpatriotische Schriftsteller und Yogi kassiert den Vorschuss – und bringt sich damit in Teufels Küche.

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Autor: Christoph Poschenrieder ISBN: 978-3-257-24549-3 Kategorie: Schlüsselworte: ,
Diogenes , 2021
Softcover , 272 Seiten
Produkt-ID:6186

1 Bewertung für Der unsichtbare Roman

  1. Bewertet mit 5 von 5

    Lieselotte Stalzer

    Ein Schriftsteller – Christoph Poschenrieder – schreibt über einen anderen, bereits verstorbenen – einen „[…] unsichtbaren Roman“. Er erzählt die wahre Geschichte von Gustav Meyrink, der Ende des ersten Weltkriegs vom Auswärtigen Amt in Berlin den Auftrag erhält, einen Roman zu verfassen, in dem der Öffentlichkeit suggeriert werden soll, dass italienische und französische Freimaurer die Schuld am Krieg tragen.

    Gustav Meyrink lebt in seiner Villa am Starnberger See. Den beschaulichen Wohnsitz, samt Boot und Automobil verdankt er dem Erfolg seines fantastischen Romans „Der Golem“. Doch sein Wohlstand sinkt. Zögerlich nimmt er die überaus gut bezahlte Aufgabe, den besagten Roman zu schreiben, an. Auf seinem Schreibtisch stapeln sich freimaurerische Dokumente und Quellen, die ihm das Auswärtige Amt überlassen hat. Doch der Widerwillen gegen diesen Roman und die damit einhergehende Schreibblockade, nimmt auch mit dem Einlangen des Honorars nicht ab.

    „Dieser Roman wird auf der Schreibmaschine entstehen. Er muss so viel Raum wie möglich zwischen sich und dieses elende Werk bringen. Bleistift oder Tinte auf Papier: zu nah.“

    Poschenrieders Roman entwickelt sich entlang der Recherche- und Schreibphasen zu einer Geschichte, die nie geschrieben wird; zumindest nicht von Gustav Meyrink, sondern wenig später vom deutsch-nationalen Friedrich Wichtl. Wie der Autor selbst Informationen zu seinem Roman ausgewählt und zu einem spannenden Roman verdichtet hat, kann man – parallel zu Meyrinks Gedanken – den zahlreichen Recherchenotizen und Quellen, die im Text eingebunden sind, entnehmen.

    Die Figuren in Poschenrieders Erzählung spiegeln die kontroversen Anschauungen der Bürgerinnen und Bürger am Beginn der Münchner Räterepublik wider. Historische Neuigkeiten darf man sich von diesem Roman nicht erwarten. Jedoch: Gustav Meyrink, über dessen Leben man nur diesen kleinen, für ihn so prekären Abschnitt erfährt, wirft einen irritierenden Blick auf das politische Szenario; das, des wachsenden Antisemitismus.

    Lesenswert auch der Anhang zum Buch, besuchenswert auch die Website des Autors. Das Quellenverzeichnis erfreut Jene, die gerne Hintergrundinformationen nachlesen.

    „Und – schuld sind…?“ […] Alle, die es nicht verhindert haben.“

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