Der Distelfink
Als Theo Decker dreizehn Jahre alt ist, verliert er seine Mutter durch ein tragisches Unglück. Er versinkt in tiefer Trauer. Auch das Gemälde, das verbotenerweise in seinem Besitz ist und ihn an seine Mutter erinnert, kann ihm keinen Trost spenden. Ganz im Gegenteil: Mit jedem Jahr, das vergeht, kommt er immer weiter von seinem Weg ab und droht, in kriminelle Kreise abzurutschen. Es scheint geradezu, als würde ihn das Gemälde, das ihn auf merkwürdige Weise fasziniert, in eine Welt der Lügen und falschen Entscheidungen ziehen, in einen Sog, der ihn unaufhaltsam mit sich reißt …
“Mizzi” Maria Riedl –
Donna Tartts’ „Distelfink“ ist ein über 1000 Seiten umfassender Roman über den emotional und physisch entwurzelten Theo, bilder- und facettenreich erzählt. Tartt führt viele Personen ein, die mit dem Verlauf der Handlung nichts zu tun haben und widmet ihnen in langatmigen Szenen Beachtung (so z.B. Xandra). Ausufernde Erzählstränge, z.B die viel zu breit beschriebenen Drogen- und Alkoholexzesse von Theo, oder die mühevolle Arbeit bei der Restaurierung alter Möbel, könnten auf wenige Seiten gestrafft werden, da sie weder mit der Handlung zu tun haben, noch eine besondere Stimmung vermitteln können.
Der aktuelle Roman von Donna Tartt wird viel diskutiert. Aus diesem Grund trotzdem eine Leseempfehlung für alle, die sich in eine Geschichte vertiefen wollen und die die Kunstszene lieben.