Der Bademeister ohne Himmel
Linda ist fünfzehn und würde am liebsten vor ein Auto laufen. Doch noch halten zwei Menschen sie davon ab: ihr einziger Freund Kevin, der daran verzweifelt, dass die Welt am Abgrund steht. Und Hubert, sechsundachtzig Jahre alt, ein Bademeister im Ruhestand, der seine Wohnung kaum mehr verlässt, Karotten toastet und auf seine Frau wartet, die vor sieben Jahren verstorben ist. Dreimal wöchentlich verbringt Linda den Nachmittag bei Hubert, um die polnische Pflegerin Ewa zu entlasten, die mit durchaus eigenwilligen Mitteln ihren Beruf ausübt. Feinfühlig und spielerisch begegnet Linda Huberts fortschreitender Demenz und versucht, den alten Bademeister im Leben zu halten. Bis das Schicksal ihre Pläne durchkreuzt …
Petra Pellini erzählt mit Wärme und Humor vom Erwachsenwerden und Vergessen und von einer einzigartigen Freundschaft.
Lieselotte Stalzer –
Linda ist 15 Jahre alt, das einzige das an ein pubertierendes Mädchen erinnert ist, dass sie ihr Leben nicht mag. Was sie davon abhält vor ein Auto zu laufen zum einen ihr einziger Freund Kevin, der daran verzweifelt, dass die Welt am Abgrund steht und Hubert, ihr sechsundachtzigjähriger Nachbar, ein Bademeister im Ruhestand, der seine Wohnung kaum mehr verlässt. Diesen betreut sie dreimal in der Woche, um die polnische Pflegerin Ewa zu entlasten. “Hubert, Ewa und ich […] sind wie Wellen, die ineinander- oder zumindest zueinander fließen”.
Die Handlung dreht sich fast ausschließlich um Hubert, seine Demenz und wie seine Umwelt damit umgeht. Dreimal pro Woche verbringt Linda den Nachmittag bei Hubert, um die polnische Pflegerin Ewa zu entlasten, die mit durchaus eigenwilligen Mitteln ihren Beruf ausübt. Behutsam und intuitiv begegnet Linda Huberts fortschreitender Demenz und versucht, den alten Bademeister im Leben zu halten.
Petra Pellini gelingt es, ihre Figuren mit Einfühlungsvermögen zu zeichnen, was in Anbetracht der unterschiedlichen Charaktere besonders hervorzuheben ist. Die Autorin arbeitet in Bregenz mit Demenzkranken und das merkt man an kleinen Episoden, in denen sie zeigt, wie viel Geduld, Kreativität und Humor im Umgang mit dementen Personen notwendig sind. „Der Bademeister ohne Himmel“ ist ein Roman mit Überlebenshumor, Lachen und Weinen.