Kaum jemand durchdringt das, was es heißt, am Leben zu sein, tiefer, als die amerikanische Autorin Sigrid Nunez. In ihrem neuen Roman »Was fehlt dir« schreibt sie darüber, wie wir einander verbunden sind, in Glück und Trauer, Trost und Zuversicht – und wie Mitgefühl unsere Sicht aufs Leben verändern kann. Was hat das Schicksal anderer Menschen mit dem eigenen zu tun? Die New Yorker Erzählerin in Sigrid Nunez’ neuem Roman findet Antworten auf diese Frage in der Begegnung mit ganz unterschiedlichen Menschen, ihrer Traurigkeit, ihrem Mut, ihrer Zuversicht: Ob mit einer verflossenen Liebe, einer verunsicherten Airbnb-Gastgeberin oder einer Jugendfreundin, die unheilbar krank ist und sie um einen großen Gefallen bittet. »Was fehlt dir« ist ein Buch über das emphatische Einfühlen und darüber, dass wir viel mehr füreinander tun können, als wir vielleicht meinen: indem wir genau hinhören. Ein Roman, der zugleich ein Porträt davon liefert, was es heißt, gerade jetzt am Leben zu sein. Poetisch und federleicht, ein Buch, das Hoffnung macht – und große Freude.
Was mir fehlt, ist die korrekte Übersetzung des Originaltitels. Er lautet: What Are You Going Through. Genau dieser Satz fällt auch immer wieder. Ich sehe, ich kann mir vorstellen, es tut mir Leid…,was du durchmachst.
Durchzumachen gibt es genug. Auch für Leserin und Leser. Nunez erzählt von Frauen. Denn, wie sie schreibt, die allertraurigsten Geschichten handeln immer von Frauen. Einmal mehr geht es um die Auseinandersetzung mit Sterben und dem Tod. (Sie erinnern sich an den Freund?)
Eine Ich-Erzählerin wird von einer guten, alten Freundin gebeten, mit ihr in ein ausgesuchtes AirBnB zu kommen. Die Freundin ist dem Tode nahe und will selbst bestimmen, wann es zu Ende gehen soll. Die Erzählerin soll Begleiterin und Stütze sein. Auf lose zusammenhängende Art reflektiert diese über sich selbst in dieser Situation, über Menschen, denen sie tatsächlich in diesem Zusammenhang begegnet oder an die sie sich erinnert. Dramen sind es allesamt. Wir erfahren Teile der Lebensgeschichte der unheilbar kranken Freundin, in denen alles, was mit deren Tochter zu tun hat hat, gnadenlos schief gegangen ist.
Vielleicht soll diese Buch mehrmals gelesen werden; zu unterschiedlichen Zeiten im Leben, in unterschiedlichen Stimmungen. Dann kann sich die besondere Erzählkunst der Autorin vielleicht voll entfalten. Der Klappentext spricht u.a. von viel Wärme, Trost und von einem Buch, das Hoffnung macht. Mich lässt es ratlos und deprimiert zurück.
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Ulli Jaksch –
Was mir fehlt, ist die korrekte Übersetzung des Originaltitels. Er lautet: What Are You Going Through. Genau dieser Satz fällt auch immer wieder. Ich sehe, ich kann mir vorstellen, es tut mir Leid…,was du durchmachst.
Durchzumachen gibt es genug. Auch für Leserin und Leser. Nunez erzählt von Frauen. Denn, wie sie schreibt, die allertraurigsten Geschichten handeln immer von Frauen. Einmal mehr geht es um die Auseinandersetzung mit Sterben und dem Tod. (Sie erinnern sich an den Freund?)
Eine Ich-Erzählerin wird von einer guten, alten Freundin gebeten, mit ihr in ein ausgesuchtes AirBnB zu kommen. Die Freundin ist dem Tode nahe und will selbst bestimmen, wann es zu Ende gehen soll. Die Erzählerin soll Begleiterin und Stütze sein. Auf lose zusammenhängende Art reflektiert diese über sich selbst in dieser Situation, über Menschen, denen sie tatsächlich in diesem Zusammenhang begegnet oder an die sie sich erinnert. Dramen sind es allesamt. Wir erfahren Teile der Lebensgeschichte der unheilbar kranken Freundin, in denen alles, was mit deren Tochter zu tun hat hat, gnadenlos schief gegangen ist.
Vielleicht soll diese Buch mehrmals gelesen werden; zu unterschiedlichen Zeiten im Leben, in unterschiedlichen Stimmungen. Dann kann sich die besondere Erzählkunst der Autorin vielleicht voll entfalten. Der Klappentext spricht u.a. von viel Wärme, Trost und von einem Buch, das Hoffnung macht. Mich lässt es ratlos und deprimiert zurück.
Lieselotte Stalzer –
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