Verhängnisvoller Champagner
Ein aufsehenerregender Mord in einer Kellerei – und Ermittlungen, die die dunklen Geheimnisse der Champagnerindustrie enthüllen.
Seine Lehre hat der Luxemburger Koch Xavier Kieffer einst in der Champagne absolviert. Als er dort einen alten Freund besucht, der inzwischen ein Champagnerhaus leitet, wird er Zeuge eines schrecklichen Unfalls. Oder war es Mord?
Kieffer beginnt zu ermitteln und muss feststellen, dass sich hinter den luxuriösen Fassaden der großen Champagnerhäuser allerlei Geheimnisse verbergen – und dass nicht alles, was perlt und moussiert, auch tatsächlich den Namen Champagner verdient.
Während seiner Recherchen in Paris, Reims und Luxemburg lernt der Koch, dass manchen jedes Mittel Recht ist, um im globalen Milliardengeschäft mit Schaumwein mitzumischen.


Lieselotte Stalzer –
Tim Hillenbrand ist für seine kulinarischen Krimis bekannt, in denen der Luxemburger Koch Xavier Kieffer ermittelt. Im aktuellen Band ist ein Unfall (oder war es Mord?) in einer Champagnerkellerei passiert. Der Tote war ein Freund des Kochs. Kieffer wird Zeuge des schrecklichen Unfalls. Die letzten Worte seines Freundes machen Xavier stutzig und so fängt er an, sich intensiver mit der Champagnerwirtschaft zu befassen. Dabei muss er feststellen, dass nicht in allen Flaschen, die sich als Champagner in den Regalen der Kellereien stehen und in Geschäfte verkauft werden, diesen Namen verdienen. Bei intensiven Recherchen, bei denen ihm auch seine Freundin Valérie, eine bekannte Gastrojournalistin unterstützt, stellt sich heraus, dass hinter den Fassaden der großen Champagnerhäuser ein gewaltiger Kampf um Geld und Marktstellung tobt. War sein Freund Luc in illegale Geschäfte verwickelt und könnte das ein Motiv sein, ihm nach dem Leben zu trachten?
Wie auch in den sieben kulinarischen Krimis zuvor, sind wir Leser und Leserinnen in das Geschehen eingebunden, sowohl bei den Ermittlungen als auch im Alltag des Kochs in seinem Restaurant „Deux Eglises“ und den Gerichten, die hier serviert werden.
Liebenswerte Charaktere und Luxemburger Lebensgefühl bereichern diesen Kriminalroman. Xavier ist ein unkonventioneller Typ, der den Zigaretten und seinem klapprigen Oldtimer die Treue hält. Auch sein bester Freund, der finnische EU-Beamte Pekka, ist ein sympathisches Original. Angeblich besteht er zu 70% aus Rivaner, den er vorzugsweise im Restaurant „Deux Eglises“ trinkt, die restlichen 30% zeichnen ihn als scharfsinnigen Alltagsphilosophen aus.
Tom Hillenbrand ist bekannt für seine intensiven Recherchen, die er sehr geschickt in den Plot einbaut. In diesem Roman erfährt man viel über die Herstellung und den Vertrieb von Champagner, Crémant oder Schaumwein, über Anbau und Ernte, die Bodenbeschaffenheit, die eine wesentliche Rolle spielt und über die Probleme, die die Winzer zu bewältigen haben, u.a. den Klimawandel.
Ein Verzeichnis der im Krimi vorkommenden Speisen und der Fachbegriffe der Champagnerherstellung komplettieren das Buch. Eine Verlinkung dieser Begriffe im e-book wäre wünschenswert gewesen, macht dem Krimi aber keinen Abstrich. Absolute Leseempfehlung für Krimifans, nicht nur aus Frankreich und Luxemburg.