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Empfehlung
Unschuld
Wenn alle lügen. Und niemand unschuldig ist.
Molly Carver bleiben fünfunddreißig Tage, um die Unschuld ihres Vaters zu beweisen. Seit Jahren sitzt er für den Mord an dem sechzehnjährigen Casper Rosendale im Gefängnis – nun soll das Urteil vollstreckt werden. Auf der Suche nach Antworten kehrt Molly zurück in das Ostküstendorf ihrer Kindheit. Unter falschem Namen beginnt sie, als Hausmädchen für die Rosendales zu arbeiten, eine Familie, die einmal einflussreicher war als die Rockefellers …Emotional und eindringlich zeichnet Takis Würger das Portrait einer Gesellschaft voller Widersprüche und zeigt uns, was sich wirklich hinter den schillernden Fassaden dieser Welt abspielt.
Lieselotte Stalzer –
Auch als Hörbuch erhältlich
Rebekka Linden –
Der Roman von Takis Würger entspricht einer Geschichte wie aus dem wahren Leben. Eine junge Frau versucht die Unschuld eines Familienmitgliedes zu beweisen und ermittelt dabei auf eigene Faust. Die Schreibweise des Autors lässt den Leser tief in das Leben des Hauptcharakters eintauchen und die volle Emotionalität der Geschichte miterleben. Zudem ist es dem Autor gelungen, dass die Emotionalität der Geschichte nicht zu nah an den Leser gerät, sodass er Schaden während des Lesens nehmen könnte. Die Wahl seiner Worte lassen zudem eine Art von Leichtigkeit zu, welche der Thematik entgegensteht, um den Leser nicht mit dem vollen Ausmaß des Leids zu konfrontieren.
Trotz des sehr schweren Themas, gelingt es dem Autor, eine Art Schutzwall für den Leser zu errichten, was das Lesen auf eine besondere Weise angenehm gestaltet. Trotz der fehlenden emotionalen Belastung, kann der Leser uneingeschränkt mit der Handlung mitfiebern. Die Spannung die Wahrheit hinter dem tragischen Schicksal der Familie des Hauptcharakters herauszufinden steigert sich mit jeder gelesenen Seite, dennoch geht die Spannung nicht so weit, dass das Buch zu nervenaufreibend geschrieben ist. Der Leser muss das Buch nicht während des Lesens weglegen, um das Gelesene erst zu verarbeiten. Die immer wieder einfließenden retardierenden Momente bieten eine kleine Ruhepause zwischen den spannungsgeladenen Abschnitten und lassen den Leser so ein wenig zur Ruhe kommen.
Das Buch ist schnell durchgelesen, was auch der Schreibweise des Autors zu verdanken ist. Der Aufbau der Charaktere ist dem Autor sehr gelungen, es wirkt so, als handle es sich um reale Personen, welchen man auf der Straße begegnen könnte. Die Geschichte selbst wird auch ohne Brüche und vollkommen realistisch erzählt. Die medizinischen Themen, welche in dem Buch angeschlagen werden, sind gut recharchiert worden und verleihen dem Roman eine besondere Note im Punkt der Glaubwürdigkeit. Der Aufbau der Kapitel ist gut gewählt, sie sind nicht zu lang und gut voneinander abgegrenzt, sodass ein Spannungsmoment erst ausklingen darf, ehe ein weiteres beginnt. Die immer wieder einfließenden Rückblicke lassen die Hintergründe der Geschichte besser erkennen und zugleich lassen sie die Spannungsmomente zu einem gewissen Grad ausklingen, sodass der Leser das Buch nicht immer wieder zwischendurch weglegen muss, um das Gelesene zu verarbeiten. Zudem fügen sich die Rückblicke aus dem Leben des Opfers nahtlos in den Fortgang der Handlung mit ein und tragen so auch zu der Aufklärung des Falles bei.
Abschließend lässt sich sagen, dass das Buch, obwohl es kein Kriminalroman ist, dennoch für Kriminalfans geeignet ist, da der Leser während der Handlung mitfiebern kann die Wahrheit hinter dem Fall zu erfahren. Sonst ist das Buch jedem zu empfehlen, der gerne eine Geschichte aus dem wahren Leben liest und gerne hinter die Fassade einer scheinbar glücklichen Familie blicken möchte.