Seinetwegen

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Zora del Buono war acht Monate alt, als ihr Vater 1963 bei einem Autounfall starb. Der tote Vater war die große Leerstelle der Familie. Mutter und Tochter sprachen kaum über ihn. Wenn die Mutter ihn erwähnte, brach die Tochter mit klopfendem Herzen das Gespräch ab. Sie konnte den Schmerz der Mutter nicht ertragen. Jetzt, inzwischen sechzig geworden, fragt sie sich: Was ist aus dem damals erst 28-jährigen E.T. geworden, der den Unfall verursacht hat? Wie hat er die letzten sechzig Jahre gelebt mit dieser Schuld?

Seinetwegen ist der Roman einer Recherche: Die Erzählerin macht sich auf die Suche nach E.T., um ihn mit der Geschichte ihrer Familie zu konfrontieren. Ihre Suche führt sie in abgründige Gegenden, in denen sie Antworten findet, die neue Fragen aufwerfen. Was macht es mit ihr, dass sie plötzlich mehr weiß über ihn, den Mann, der ihren Vater totgefahren hat, als über den Vater selbst? Und wie kann man heil werden, wenn eine Leerstelle doch immer bleiben wird?

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Autor: Zora del Buono ISBN: 978-3-406-82240-7 Kategorien: , Schlüsselwort:
C.H.Beck , 2024
Hardcover , 204 Seiten
Produkt-ID:9046

1 Bewertung für Seinetwegen

  1. Bewertet mit 4 von 5

    Rebekka Linden

    Der autobiografische Roman der Autorin nimmt den Leser vom ersten Absatz gefangen und führt ihn auf die Reise ihres inneren Wachstums und der Selbsterkenntnis. Auf der Suche nach den eigenen Wurzeln, auf der Suche nach einer Erklärung, auf der Suche nach der eigenen Vergangenheit. Die Kapitel teilen das Buch gut in feste Abschnitte ein, welche dem Leser die Möglichkeit geben, die Autorin auf ihre Reise zu begleiten. Jedes Kapitel stellt eine sogenannte Station dar. Zwischen den Kapiteln ist es dem Leser durchaus möglich, das Gelesene zu verarbeiten, da sie sogenannte Sinnabschnitte bilden und ohne Cliffhanger enden. Tatsächlich enden sie eher mit einer Selbsterkenntnis. Die Schreibweise entspricht einem inneren Monolog, weswegen die Gedanken nicht vollständig geordnet erscheinen und häufig hin- und herspringen. Genau diese Art der Schreibweise lässt es für den Leser so wirken, als sei man tatsächlich im Kopf der Autorin, was eine größere Nähe zwischen Leser und Autor suggeriert. Dieses Werk nutzt die Autorin, um den Verlust ihres Vaters und dessen Umstände zu verarbeiten. Auf der Suche, welche sie unweigerlich antreten muss, erfährt sie eine große Wandlung. Durch die Aufarbeitung ihres Verlustes und ihrer Suche nach den Hintergründen, erfährt die Autorin ein großes emotionales Wachstum, welches sie mit ihren Lesern zu teilen wagt. Die Handlung wird aus der Ich-Perspektive berichtet, was die Verbundenheit zwischen Autorin und dem Leser verstärkt. Durch das häufige Abschweifen der Autorin und die Anführungen von Statistiken, läuft die Autorin jedoch nicht in Gefahr, die Emotionalität zu sehr an sich heranzulassen, weswegen auch suggeriert werden kann, dass es sich bei dem Buch um eine Art Therapieabschlussgespräch handeln könnte, welches sie mit dem Leser führt. Tatsächlich spielt die Handlung des Buches ganz allein in ihrer Erzählung. Ungeachtet dessen, dass der Lesestoff ungemein vielschichtig und schon als schwer zu betrachten ist, ist der Lesefluss nur schwer zu unterbrechen. Auch wenn die Wortwahl des Buches unkompliziert erscheint.

    Abschließend lässt sich festhalten, dass die Autorin den Leser mit ihrem Buch nachdenklich zurücklässt. Der Inhalt ist lässt den Leser auch nach dem Beenden des Buches für eine längere Zeit nicht los und begleitet ihn eine ganze Weile. Die Reise der Autorin steht für ein großes emotionales Wachstum und auch für eine große Veränderung. Es zeugt von großem Mut seitens der Autorin, diese aufwühlenden Erlebnisse in einem Buch zu verarbeiten und diese auch für ihre Leserschaft zu veröffentlichen.

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