Rachegeist

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(1 Kundenrezension)

»Alles ändert sich, wenn man jemanden getötet hat. Man lebt den Rest seines Lebens in Angst.«

19. Juni 1995 im Osten Chinas: Shen Ming, junger und brillanter Lehrer an einem Gymnasium, wird verdächtigt, eine seiner Schülerinnen getötet zu haben. Einige Tage später aber wird auch er in einem alten Fabrikgebäude unweit seiner Schule erstochen. Die Taten bleiben ungesühnt – bis neun Jahre später Shen Mings Mörder ins Reich der Toten geschickt werden. Nur: von wem? Unmittelbar verbreitet sich das ungeheuerliche Gerücht, dass Shen Ming an diesen Mordfällen beteiligt war, dass er den Fluss des Todes überquert hat, um sich selbst zu rächen. »Rachegeist«, atemberaubend und unfassbar originell, ist die Geschichte vom perfekten Mord. Und vor der Kulisse des modernen China überschreitet sie mühelos die Grenzen der Realität.

Autor: Cai Jun ISBN: 978-3-492-05903-9 Kategorie: Schlüsselwort:
Piper , 2020
Softcover , 510 Seiten
Produkt-ID:4706

1 Bewertung für Rachegeist

  1. Bewertet mit 4 von 5

    Lieselotte Stalzer

    „Es geschah am Montag, den 19. Juni 1995, um 10 Uhr nachts. Ich wurde ermordet. … Ich glaube, dass der Tod sich ankündigt.“

    Die Geschichte beginnt am 5. Juni 1995. Auf dem Dach des Nanming-Gymnasiums in Peking, wird die Leiche der Schülerin Liu Man gefunden. Dem Mädchen wurde ein Verhältnis zu dem geachteten Lehrer Shen Ming, Lehrer für Literatur, nachgesagt. Dieser steht kurz vor der Hochzeit mit der Tochter eines politisch hochrangigen Mannes. Shen Ming gerät unter Mordverdacht, der nie aufgeklärt werden kann, denn der Lehrer wird selbst Opfer eines Gewaltverbrechens.

    In fünf Teilen, die sehr viele Rückblenden enthalten, wird der Zeitraum zwischen 1983 und 1995 aufgerollt. Im Jahr 1995 wird ein Bub geboren, der die zentrale Figur bzw. Verbindung zu allen Handlungssträngen darstellt. Si Wang. Er ist ein hochbegabter Schüler, dessen Auftreten eher an das eines Erwachsenen als eines Kindes erinnert. Scheinbar ohne Hintergedanken, kommt er in Kontakt mit Shen Mings ehemaliger Verlobten Gu Qiusha, die sich damals von ihrem unter Mordverdacht stehenden Verlobten abgewandt hat. Sie adoptiert den Jungen, der bis dato in sehr einfachen Verhältnissen aufgewachsen ist. Als die Familie kurze Zeit später ihren Reichtum verliert, stellt sich die Frage, ob der Bub etwas damit zu tun haben könnte. Denn er hält sich für die Wiedergeburt des Lehrers Shen Ming und will dessen Tod rächen.

    Der Thriller ist überaus fesselnd geschrieben, auch wenn es eine Herausforderung für Leserinnen du Leser ist, sich die vielen chinesischen Namen zu merken bzw. auseinanderzuhalten. Das Personenverzeichnis mit den entsprechenden Beziehungen der Figuren zueinander hilft zwar, es ist jedoch mühsam diese Seite immer wieder aufzuschlagen und stört den Lesefluss.

    Cai Jun hat in die Handlung in die Lebensweise des modernen Chinas, mit all seinen Bezügen zu Traditionen eingebettet. Vor allem die Hoffnungen und Probleme der Jugend, die zwischen Leistungsdruck (z.B. in einer Eliteschule aufgenommen zu werden), Konsum und soziale Herkunft (Shen Ming ist ein uneheliches Kind), Respekt vor den Eltern u.v.m. stehen, wird eindrucksvoll erzählt.

    Viele Opfer, dessen Beziehung zu Shen Min erst im Verlauf der Handlung klar wird, säumen den Thriller. Abwechslungsreich, spannend und nie mit unnötiger Grausamkeit geschrieben, führt Cai Jun zu einem überraschenden Ende, in dem sich nochmals die chinesische Gesellschaft spiegelt. Lesenswert, aber Durchhaltevermögen notwendig.

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