Moshi Moshi
Die zwanzigjährige Yotchan steht vor dem Nichts, als ihr Vater, Leader einer Rockband, plötzlich zusammen mit einer wildfremden Frau Selbstmord begeht. Mit ihrer Mutter findet sie Zuflucht in einer ungewöhnlichen WG in Tokios Künstler- und Szeneviertel Shimokitazawa. Dort findet jede auf ihre Art zu neuer Lebensfreude zurück, getragen von dem authentischen Stadtviertel und seinen Bewohnern.
Kochkunst, Essenslust und eine bewegte Reifungs- und Liebesgeschichte – eine asiatisch weise Verführung zum Leben.
Lieselotte Stalzer –
Yoshimoto schreibt in einem gleichmäßigen Erzählstil, der die kaum merklichen Veränderungen der Figuren zueinander und deren Zurückkehren in das Leben sehr gut beschreibt. Die Dialoge der Figuren sind knapp und ohne überflüssige Dramatik. Trotz distanzierter Sprache fällt es leicht, sich mit Yotchan und ihrer Mutter zu identifizieren und sich mit den beiden zu freuen, dass sie zum Schluss neue Lebensfreude gewonnen haben.
Wie in so vielen anderen Roman Yoshimotos, bietet die Autorin auch mit diesem Buch den Leserinnen und Lesern ein Stück Lebenshilfe an. So drückt sich z.B. in vielen Gedankengängen Yotchans der Zwiespalt Trauender aus: den tiefen Kummer so bald wie möglich hinter sich zu lassen, und gleichzeitig die Angst, dass sie dann den geliebten Menschen vergessen könnten. Diese ‚therapeutischen‘ Dialoge und Gedanken sind sehr einfühlsam verpackt und in verschiedenen Szenen des Alltags wiederzufinden.