1 Bewertung für Merci, Monseiur Dior
Füge deine Bewertung hinzu
Empfehlung
Merci, Monseiur Dior
Frankreich, 1947: Auf der Flucht vor den Zwängen des Lebens einer Ehefrau in der Provinz kommt Célestine nach Paris, wo sie dem menschenscheuen Designer Christian Dior begegnet. Die junge Frau inspiriert den Couturier mit ihrer natürlichen Weiblichkeit, sie wird seine Privatsekretärin und Muse. Die Menschen tragen schwer an den Folgen des Krieges, doch die Welt ist im Aufbruch, man sehnt sich nach Schönheit, so dass Diors femininer New Look schon bald weltweit bejubelt wird. Zwischen Haute Couture und neuer Opulenz droht Célestine sich zu verlieren, aber dann findet sie – die Liebe …
Lieselotte Stalzer –
Schauplatz des Romans „Merci, Monsieur Dior“ ist die Hauptstadt Paris kurz nach dem zweiten Weltkrieg. Die Folgen des Krieges sind zwar noch spürbar, ebenso aber eine lange nicht gehegte Hoffnung auf bessere Zeiten. Aufbruchsstimmung macht sich breit. Die 21-jährige Celestine aus der Normandie bricht in die Stadt auf und wohnt die ersten Wochen bei einer Freundin. Auf der Suche nach einem Job stellt sie sich bei dem (noch nicht bekannten) Modeschöpfer Christian Dior vor und bekommt die Stelle einer Privatsekretärin. Bald werden ihre Aufgaben umfangreicher und anspruchsvoller. Sie schafft ein Heim für den immer erfolgreicher werdenden Couturier, der durch sie und v.a. ihre schlichte Mode, die ihre Mutter genäht hat, bald Quelle seiner Inspiration wird.
Die Autorin versteht es wunderbar, das anstrengende Modegeschäft mit der Erschaffung der Kreationen dem Leser unterhaltsam zu präsentieren und ihm gleichzeitig ein Gefühl für das harte Geschäft der Haute Couture zu vermitteln
Agnès Gabriel hat einen sehr stimmungsvollen Roman verfasst, dessen historischer Hintergrund gut recherchiert, wenngleich er auch mit fiktiven Elementen anreichert ist. Bildreich erzählt, verführen Celestine und Christian Dior in die elegante Modewelt. Als Leserin (der Roman wird eher Frauen als Männer ansprechen) hört man Stoffe rascheln, Nähmaschinen emsig rattern und gleichzeitig bekommt man einen Einblick in das harte Geschäft der Haute Couture.
Celestine ist eine besonders liebevolle Sympathieträgerin, deren Wandel von einer jungen unerfahrenen zu einer mutigen und selbstbestimmten Frau man gerne mitverfolgt. Christian Dior, der Zeit seines Lebens ein zurückhaltender Mann war, erobert ebenfalls schnell die Herzen der Leserinnen, denn, obwohl er ein schön eingerichtetes Haus besitzt, ist er bodenständig geblieben.
Im Rahmen der Aufbau Reihe „starke/mutige Frauen“ (siehe auch Edith Piaf, Coco Chanel, Frida Kahlo) sticht der Roman etwas heraus, da nicht die Protagonistin eine bekannte und berühmte Persönlichkeit ist, sondern die männliche Figur. Sehr gut in Szene gesetzte Zeitgeschichte, viel Flair und Romantik inbegriffen. Für entspannte Lesestunden bestens geeignet.