Inge Feltrinelli. Das erste Leben
Der Journalist Marco Meier erzählt in diesem Buch von Herkunftswelt und Werdegang Inge Feltrinellis, der großen Verlegerin und Fotografin. 1930 als Inge Schönthal geboren, wächst sie als Tochter eines jüdischen Vaters und einer nichtjüdischen Mutter in Essen auf. Meier beschreibt eindrücklich und anschaulich ihre frühen Lebensstationen, von der Kindheit unter dem Nazi-Regime über ihre Jugend in Göttingen bis zu den 1950er-Jahren in Hamburg, wo sie als Fotoreporterin wichtige Kontakte knüpft, so auch zu Heinrich Maria Ledig-Rowohlt.
Im Handumdrehen entwickelt sich Inge zu einer gefragten Fotoreporterin in der wichtigsten deutschen Medien- und Kulturstadt der Nachkriegszeit. Sie wird in alle Welt geschickt, um berühmte Persönlichkeiten zu porträtieren, darunter Hemingway, Picasso und de Beauvoir. Als sie eines Tages bei einem Fest in der Villa Rowohlt dem aufstrebenden Verleger Giangiacomo Feltrinelli vorgestellt wird, nimmt eine einzigartige Liebesgeschichte ihren Lauf.
Marco Meier führte zahlreiche Gespräche mit Inge Feltrinelli und hatte exklusiven Zugang zum Archiv der Verlegerin. Er schreibt eine große Biografie dieser faszinierenden Persönlichkeit.
Lieselotte Stalzer –
Lange Zeit wurde ihr Name nur mit ihrem Mann, dem erfolgreichen Mailänder Verleger Giangiacomo Feltrinelli in Verbindung gebracht. Sie jedoch, Inge Schönthal, nach ihrer Heirat 1960 Inge Feltrinelli wurde nicht nur als bekannte Fotografin sondern auch als Verlegerin zur (politischen) Ikone.
Marco Meiers Buch widmet sich den ersten 30 Lebensjahren von Inge Feltrinelli, die 1972 nach dem – bis heute umstrittenen „Unfalltod“ ihres Mannes – den Verlag führte.
Inge 1930 in Essen geboren, Tochter eines jüdischen Vaters und einer christlichen Mutter, die Inges Vater vor den Nazis rettet, aber sich scheiden lassen muss, um den Holocaust zu überleben. Inges Aufstieg in ihrem Beruf ist nicht (nur) ihrem Aussehen geschuldet, sondern auch ihrem eisernen Willen in einer männerdominierten Welt zu bestehen.
Es waren die wichtigen Kontakte, die sie im Laufe ihrer Arbeit geknüpft hatte, v.a. zu Heinrich Maria Ledig-Rowohlt, bei dem sie später auch Giangiacomo Felrinell kennenlernte. Bei ihren Reisen um die Welt, porträtierte sie berühmte Persönlichkeiten, darunter Hemingway, Picasso und Simone de Beauvoir.
„Inge Feltrinelli. Das erste Leben“ ist kein großer literarischer Wurf, gleichzeitig es ist ein gut recherchiertes Who is Who der Nachkriegszeit und der Bedeutung der Arbeit von FotografInnen, die auch mit ihren Bildern bestimmten, welche Personen aus dem gesellschaftlichen und kulturellen Leben die Auflagenzahlen von Zeitschriften wie Constance und anderen Medien heben konnten.
Der Schluss des Buches ist der Beginn einzigartigen Liebesgeschichte, die mit dem Kennenlernen der beiden Protagonist:innen noch lange nicht zum glücklichen Ende führt. Marco Meier führte zahlreiche Gespräche mit Inge Feltrinelli und hatte exklusiven Zugang zu ihrem Archiv. Das belegen auch viele bisher unbekannte Bilder. Eine lesenswerte Lebens- und Epochengeschichte.