Die Marschallin

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Zora del Buono hat von ihrer Großmutter nicht nur den Vornamen geerbt, sondern auch ein Familienverhängnis, denn die alte Zora war in einen Raubmord verwickelt. Diese Geschichte und ihre Folgen bis heute erzählt dieser große Familienroman.

Die Slowenin Zora lernt ihren späteren Ehemann, den Radiologieprofessor Pietro Del Buono, am Ende des Ersten Weltkriegs kennen. Sie folgt ihm nach Bari in Süditalien, wo sie, beide überzeugte Kommunisten, ein großbürgerliches und doch politisch engagiertes Leben im Widerstand gegen den Faschismus Mussolinis führen. Zora ist herrisch, eindrucksvoll, temperamentvoll und begabt, eine Bewunderin Josip Broz Titos, dem sie Waffen zu liefern versucht und dem ihr Mann das Leben rettet. Sie will mehr sein, als sie kann, und drückt doch allen in ihrer Umgebung ihren Stempel auf. Ihr Leben und das Leben ihrer Familie, ihrer Kinder und Enkelkinder, vollziehen sich in einer Zeit der Kriege und der Gewalt, erbitterter territorialer und ideologischer Kämpfe, die unsere Welt bis heute prägen. In einem grandiosen Schlussmonolog erzählt die alte Zora Del Buono ihre Geschichte zu Ende, eine Geschichte der Liebe, der Kämpfe, des Hasses und des Verrats. «Die Marschallin» ist ein farbiger, lebenspraller Roman über eine unvergessliche Frau und ein tragisches Familienschicksal.

Autor: Zora del Buono ISBN: 978-3-406-75482-1 Kategorie: Schlüsselworte: ,
C.H.Beck , 2020
Hardcover , 382 Seiten
Produkt-ID:5343

1 Bewertung für Die Marschallin

  1. Bewertet mit 5 von 5

    Lotte Nowotny

    Aus dem Prolog: „Vergiss nicht, du trägst ihren Namen, hatte Tante Mila gewarnt. Man solle Geheimnisse dort belassen, wo sie hingehörten, im Reich des Schweigens.“
    Die Autorin Zora del Buono trägt den Namen ihrer Großmutter und sie erzählt über die verhängnisvolle Vergangenheit ihrer Familie. Der Roman „Die Marschallin“ greift aber auch ein Stück (süd-) europäischer Geschichte des 20. Jahrhunderts auf: Sloweniens, Italiens und Jugoslawiens.
    Zora, in Bovec/Slowenien geboren. Die Mutter verlässt ihre Kinder, kehrt aber wenig später schwanger wieder zurück. Die tatkräftige Zora lernt in einem Spital, in das sie in verletztes Kind bringt, ihren zukünftigen Mann, Pietro Del Buono, kennen.
    Das Ehepaar lebt mit den drei Söhnen in der Hafenstadt Bari. In dem imposanten Palazzo, den Zora selbst entworfen hat, sind Wohnung und Privatklinik untergebracht. Die Beiden führen ein großbürgerliches, aber politisch engagiertes Leben. Trotz ihres Status‘, setzt sie sich vehement für den Kommunismus ein. Faschismus und Nationalsozialismus spielen eine immer größere Rolle. „Dieser 18. Dezember wird das Symbol eines verrückt gewordenen Volkes in die Geschichte eingehen. Millionen Italienerinnen, vermählt mit dem Duce.“ (Anm.: Eheringe gegen Blechringe einzutauschen, die sog. Goldringspende für den Krieg in Abessinien).
    Vor dem Hintergrund eines sehr gut recherchierten politischem Panoramas, erzählt die Autorin ihre Familiengeschichte. Ihre Großmutter Zora ist eine selbstbewusste und temperamentvolle Frau und v.a. dominante Frau. „Mutterlose Schwiegertöchter bedeuteten eine Alleinstellung …, Schwiegertöchter würde sie formen können, die Mütter der Schwiegertöchter nicht.“ Diese Frau, die „Marschallin“ ist in ihrer Zeit tief verwurzelt, und sie bezieht mutig Stellung.
    Der Roman könnte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs enden, aber als Leserin/Leser spürt man, dass in dieser Familiengeschichte noch ein wichtiges Detail nicht erzählt worden ist. So wird Zora indirekt in einen Raubmord verwickelt, deren Folgen am Ende des Romans stehen. In einem Monolog, man schreibt das Jahr 1980, erzählt die alt gewordene Zora, die in einem Altenheim in Nova Gorica untergebracht ist, die Geschichte ihrer Familie zu Ende: nüchtern und spannend. Und sie hat scheinbar nichts von ihrer eigenwilligen Persönlichkeit eingebüßt.
    Da sich der Roman über mehrere Generationen und Orte ausbreitet, hat die Autorin am Anfang des Buches ein Verzeichnis der handelnden Personen und ihrer Beziehungen zueinander gestellt. Eine gute Idee, denn der Roman ist kein leichter Lesestoff für zwischendurch, sondern anspruchsvoll und lädt zum Recherchieren ein.

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