Höllenkalt

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(1 Kundenrezension)

Eine junge Frau verschwindet spurlos, und ihre Schwester riskiert alles, um sie zu finden …
Áróra Jónsdóttir lebt in London und ist Ermittlerin im Bereich Wirtschaftskriminalität – sie spürt Geld auf, das illegal in Steuerparadiesen und auf Offshore-Konten versteckt ist, und sie ist sehr gut in ihrem Job. Privat ist Áróra eher eigenbrötlerisch. Zu ihrer Familie hat sie wenig Kontakt, und als ihre Mutter sie bittet, nach Island zu fahren, um nach ihrer älteren Schwester Ísafold zu schauen, die sich nicht mehr meldet, ist sie genervt. Dennoch macht sie sich auf nach Reykjavík und muss bald erkennen, dass Ísafold tatsächlich spurlos verschwunden ist. Áróra stellt Björn, den brutalen, mit Drogen dealenden Freund ihrer Schwester zur Rede und befragt die Nachbarn, die genau wie Björn ausweichend reagieren. Wurde Ísafold Opfer eines Verbrechens? Verzweifelt bittet sie den Polizisten Daníel um Hilfe, doch auch ihm erscheint die Situation mehr als rätselhaft. Auf ihrer atemlosen Suche wird Áróra nicht nur mit der Entfremdung von ihrer eigenen Schwester konfrontiert, sondern auch mit ungeahnten menschlichen Abgründen …

Autor: Lilja Sigurdardottir ISBN: 978-3-8321-6689-2 Kategorien: , Schlüsselwort:
Dumont , 2023
Softcover , 368 Seiten
Produkt-ID:8819

1 Bewertung für Höllenkalt

  1. Bewertet mit 3 von 5

    Rebekka Linden

    Der Kriminalroman erzählt von dem Verschwinden einer jungen Frau. Die Kapitel sind sehr kurz gehalten. Die Sprache ist vergleichsweise einfach, während die Thematik zum Kontrast eher schwer gewählt wurde. Einige Anglizismen lassen die Handlung sehr modern wirken, ohne dass es gestellt wirkt, oder gar Überhand nimmt. Die Beschreibungen sind nicht mit unnötigen Details in die Länge gezogen worden, dennoch ist es dem Leser möglich ein lebhaftes Bild der Umgebung vor Augen entstehen zu lassen. Spannung ist bereits auf den ersten Seiten zu spüren und mit jeder gelesenen Seite, merkt der Leser, dass sich die Handlung immer weiter in die Höhe schraubt. Die Neugier, welche den Leser packt, erhält bis zum Ende immer weiter Nahrung, damit das Publikum das Buch nicht aus der Hand legen kann.

    Der Leser verfolgt die Handlung durch einen auktorialen Erzähler, der sein Handwerk versteht und nicht zu viel von der Handlung preisgibt. Wenige Kapitel sind im inneren Monolog der Hauptfigur gehalten, in der wichtige und prägende Erinnerungen für den Leser dargestellt und greifbar gemacht werden. Der Hauptcharakter des Buches, die kleine Schwester, wird als sehr bodenständig beschrieben, was sie für den Leser einnimmt. Zudem lassen ihre Schwächen sie nahbarer und sympathischer erscheinen. Zugleich lassen die Eindrücke, die der Leser über die Vergangenheit der Protagonistin gewinnt, auf die Beziehung zwischen ihr und ihrer Schwester schließen. Auch die Beschreibung ihres Jobs lässt den Leser neugierig werden. Die Tatsache, dass die Hauptfigur ihren Job, trotz ihrer Krise, weiter nachgeht, lässt die Vermutung zu, dass es sich um eine Bewältigungstaktik handelt, was den Charakter in Bezug auf seine Situation, sehr glaubhaft und authentisch erscheinen lässt.

    Die Verhaltensweisen der anderen Figuren, insbesondere der Familienmitglieder des Hauptcharakters sind realitätsnah beschrieben. Dennoch kommt der Leser nicht umhin ein gewisses Maß an Frustration zu spüren, wenn das Augenmerk auf das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter fällt, sofern der Leser ein Sympathieverhältnis zum Hauptcharakter aufbauen konnte. Trotz der problematischen Thematik stellt sich für den Leser ein gewisses Maß an Wohlbefinden ein, da die Beziehungen zwischen den Charakteren einladend und von Liebe geprägt sind. Gerade aus diesem Grund macht es die Tragödie um einiges dramatischer und greifbarer.

    Die Tatsache, dass die Geschichte ein so realistisches Ende nimmt, lässt den Leser nicht nur verblüfft, sondern zum Teil auch sprachlos zurück. Abschließend lässt sich sagen, dass der Kriminalroman mit all seinen Aspekten und Wendungen durchaus lesenswert ist. Die Umsetzung ist gut gelungen und die Kürze des Romans verspricht eine abenteuerliche und unterhaltsame Reise für zwischendurch. Den Ort der Handlung ist gut gewählt, da dieser zugleich noch eine Zielgruppe anspricht, welche von Fernweh getrieben wird und sich nach dem fernen Island sehnt.

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