Ein fauler Gott

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Herbst 1972. Der achtjährige Jonas stirbt. Seine Mutter Ruth und sein Bruder Benjamin versuchen, weiterzumachen, jeder auf seine Weise. Ruth entschließt sich, Jonas’ Tod zu untersuchen. Im Freibad, in dem er einen Krampfanfall erlitten hat, befragt sie den Bademeister und seinen Gehilfen, im Krankenhaus lässt sie sich sein Sterben erklären. Sie liest Bücher auf der Suche nach einem verborgenen Sinn und füttert einen verwaisten Zilpzalp. Nachts sitzt sie auf einer Heizdecke und verzweifelt am Verlust ihres Kindes. Ben kommt jetzt extra pünktlich nach Hause, er hilft Ruth in der Küche, spielt ihr auf der C-Flöte vor und spricht mit ihr über Regenwürmer, Biber und den Archaeopterix. Er passt sich an. Während er in den nächsten Monaten ins Leben zurückfindet, verliert sich Ruth in der Leere ihrer Trauer. »Wenn es kalt wird, fahren wir«, sagt sie. Im Herbst 1973 brechen sie auf.
Voller Empathie erzählt Stephan Lohse in seinem Debütroman vom Schlimmsten, was einer Familie widerfahren kann, dem Tod eines Kindes. Vor allem aber erzählt er vom Leben und davon, was es jenen abverlangt, die bleiben: von Schmerz und Verlorenheit, aber auch von der unstillbaren Sehnsucht nach Überwindung der Trauer, nach dem Glück von Normalität.

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Autor: Stephan Lohse ISBN: 978-3-518-42587-9 Kategorie: Schlüsselworte: ,
Suhrkamp , 2017
Hardcover , 336 Seiten , 1. Auflage
Produkt-ID:2844

1 Bewertung für Ein fauler Gott

  1. Bewertet mit 5 von 5

    Ulli Jaksch

    Kann ein Buch, das vom Tod und vom Trauern handelt, herzerwärmend sein ? Kann es traurig und zugleich humorvoll sein ? Ohne bewusst auf Kitsch und Tränendrüse zu drücken ? Ja. Kann es. Stephan Lohes Debütroman ist es.
    Im Klappentext erfahren wir vom 11-jährigen Benjamin, seinem Jahresablauf und kleinen und großen Ereignissen, die sein nächstes Schul- und Lebensjahr prägen werden. Was nach einer Geschichte des Erwachsenwerdens klingt, erzählt in Wahrheit vom unerklärlichen Tod des 8-Jährigen Jonas und vom Zurückbleiben von Ben und seiner Mami Ruth. Kleiner Bruder und Sohn war Jonas. Plötzlich ist er nicht mehr da. Mami und Ben trauern. Unglaublich, aber eben doch wahr – das Leben geht weiter. Ruths verzweifelte Versuche, es anzuhalten, scheitern. Auch kann sie sich – Ben ist noch da – nicht erlauben, mitzusterben.
    Ben erlebt in diesem Jahr unter anderem die erste Liebe und findet neue Freunde. Immer damit verwoben, bleibt Jonas gegenwärtig. Über die Einsamkeit, die Trauer mit sich bringt, erfahren wir. Ruth weint in ihrem Bett, flüchtet dabei auf ihre Heizdecke. Ben versteht Vieles nicht und versteht es doch. Er tröstet und pflegt seine kranke Mami. Er liest ihr vor und spielt auf seiner Flöte für sie. Zusammenhalt hilft Ihnen über die große Leere hinweg.
    Ich versinke in diesem Buch, das lebendige Menschen und Bilder zaubert. Hohe Sprach- und Erzählkunst wecken trotz allem Lebensmut und Zuversicht.

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