Echos der Vergangenheit

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»Ein mächtiges Werk. Es erweckt so vieles zum Leben – Joseph Roth, Deutschland, die Kunst des Schreibens, Bücherverbote, die Vergangenheit, die zur Gegenwart spricht.« Colum McCann

Genial und ungewöhnlich – ein Buch erzählt. Und »Die Rebellion«, ein Roman von Joseph Roth aus dem Jahr 1924, hat einiges zu erzählen: die Geschichte des Buches selbst, das 1933 vor der Bücherverbrennung bewahrt wurde, die Geschichte seines Autors, der vor den Nazis fliehen musste, und seiner geliebten Frau Friederike, die ermordet wurde.Und da gibt es noch die Geschichte von Andreas Pum, dem Helden aus »Rebellion«, Kriegsveteran und Drehorgelspieler, den das Glück verlässt, und die aktuelle Besitzerin des Buches, die Deutschamerikanerin Lena Knecht. Sie ist von der handgezeichneten Karte auf der letzten Seite des Buches fasziniert und reist nach Berlin, wo das Buch entstand …Hugo Hamiltons vielschichtiger Roman trägt die Echos der Vergangenheit in die Gegenwart, erzählt hundert Jahre Weltgeschichte und feiert das Überleben der Literatur.

Autor: Hugo Hamilton ISBN: 978-3-630-87681-8 Kategorie: Schlüsselworte: ,
Luchterhand , 2023
Hardcover , 288 Seiten
Produkt-ID:8046

1 Bewertung für Echos der Vergangenheit

  1. Bewertet mit 5 von 5

    Lieselotte Stalzer

    „Da bin ich nun und werde in einem Handgepäckstück durch die Departure Lounge des JFK Airport getragen. Die Tasche gehört einer jungen Frau namens Lena Knecht. … Sie fliegt nach Berlin. Bringt mich gewissermaßen nach Hause.“
    Ein 1933 aus dem Nazi Deutschland geschmuggeltes Buch, erzählt seine Geschichte. Der ungewöhnliche Icherzähler ist die deutsche Erstausgabe des Romans „Rebellion“ von Joseph Roth, der, so erfährt man zu Beginn der Handlung, die Geschehnisse rund um die Bücherverbrennung am 10. Mai, unter dem Mantel eines jungen Mannes versteckt beobachtet hat. Dessen Sohn hat es nach Amerika mitgenommen und seiner Tochter Lena vererbt.
    Das personifizierte Buch ist also ein Überlebender und hat Geschichten gesammelt, während es von Regal zu Regal reiste. Nachdem der Icherzähler gerettet wurde, musste er sich jahrelang verstecken lassen, einmal sogar im Inneren einer „Effi Briest“ Ausgabe. Später wird er gestohlen, weggeworfen und neben einer Mülltonne von einer Ratte angepinkelt. Er wird von einem Neo-Nazi verstümmelt und mit einem Hakenkreuz beschmiert, schließlich sogar von einer Kugel durchlöchert.
    „Ich wiederum häufe das Innenleben meiner Leserinnen und Leser an. Durch ihre Gedanken, die sich unterhalb des Textes angesammelt haben, bin ich zu einem lebendigen Geschöpf mit menschlichen Zügen und einem Gedächtnis geworden. Wenn sich die Geschichte zu wiederholen droht, merke ich das.“ Hugo Hamilton verbindet auf geschickte und fesselnde Art den Roman „Rebellion“, die Lebensgeschichte Joseph Roths und Pum (der Protagonist in „Rebellion“), denn alle Drei enthalten Themen, die hundert Jahre nach der Erstveröffentlichung noch immer aktuell sind.
    Der rote Faden dieses Romans ist Lena, die mit Neugier versucht, den Ort und die damit verbundene Geschichte auf einer handgezeichneten Karte auf der leeren Seite am Ende des Buches zu entschlüsseln. Abgebildet sind: eine Bank, ein Bach, eine Brücke, ein Wald und einige Gebäude. Mehr zu verraten, würde den Inhalt des Romans vorwegnehmen.
    „Echos der Vergangenheit“ von Hugo Hamilton ist ein vielschichtiger Roman, dessen Handlungsstränge leichtfüßig ineinandergreifen, fast so, als würden die Figuren alle zur gleichen Zeit leben. Der Gegenwartsbezug mit den Worten des personifizierten Buches wird durch folgendes Zitat verdeutlicht: „Die Vergangenheit ist nicht mehr abgeschlossen. Der Geist der Zeit, in der ich entstanden bin, meldet sich zurück. Vor hundert Jahren schrieb mein Verfasser an seinen Freund Stefan Zweig, die Barbaren würden zurückkehren. Er dürfe sich nichts vormachen. Die Hölle werde hereinbrechen. Damals wollte das niemand hören.“
    Sehr empfehlenswertes Buch, unter den Top 3 meiner 2023 gelesenen Bücher.

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