Die Verwegene. Jeanne Moreau
Jeanne Moreau prägte die Leinwand und das internationale Kino des 20. Jahrhunderts wie kaum eine andere Schauspielerin ihrer Ära. Sie wird in einem Atemzug mit Romy Schneider, Catherine Deneuve oder Brigitte Bardot genannt und wurde von Orson Welles als Ausnahme-Mimin verehrt. Jeanne Moreau drehte mit den großen Regisseuren der Nouvelle Vague und des Autorenkinos wie Louis Malle, François Truffaut, Luis Buñuel, Michelangelo Antonioni, Rainer Werner Fassbinder und Wim Wenders. Sie war eng befreundet mit Marguerite Duras und die Geliebte von Peter Handke. Jens Rosteck zeichnet das faszinierende Porträt dieser verwegenen Künstlerin, die vielen Frauen mit ihrer Unabhängigkeit als Vorbild diente: emanzipiert, weise, abgründig, aufmüpfig, majestätisch und in höchstem Maße erotisch. Eine Legende des europäischen Films.
Lieselotte Stalzer –
Jeanne Moreau wirkte in über 120 Filmproduktionen mit. Sie war einer der populärsten Filmstars, in den 1950er und 1960er Jahren. Als eine der führenden Charakterdarstellerinnen Frankreichs, war Jeanne Moreau keine klassische Filmschönheit. Sie überzeugte vielmehr durch Sinnlichkeit, die durch ihre Stimme und ihrem eleganten, etwas aufreizenden Gang zur Geltung kam. Moreau verkörpert den wilden, verwegenen und unabhängigen Frauentyp und stellt damit den Gegenpol zu Brigitte Bardot oder Catherine Deneuve dar.
Der Autor Jens Rosteck nähert sich der Schauspielerin über ihre Filme, die er geschickt analysiert und vor dem Hintergrund politischer und gesellschaftlicher Entwicklungen, so z.B. die 1968er Revolution und die Emanzipationsbewegung der Frau diskutiert. Sie waren für das Werk und die Karriere der Schauspielerin in vielen Momenten entscheidend. Das biographische Material rundet das Leben der Ausnahmeschauspielerin und Chansonsängerin ab.
Zentrales Lebensmotiv „der Moreau“, und das wird in dieser akribisch recherchierten Biographie des Autors erlebbar, waren Selbstständigkeit und das Beste zu geben: ehrgeizig und diszipliniert. Das machte sie für viele Regisseure, u.a. für Luis Malle („Die Liebenden“), Francois Truffaut („Jules und Jim“) und Orson Wells („Stunde der Wahrheit“) zu einer begehrten Schauspielerin. Ihr Publikum lag – und liegt – der unnahbaren, ausdrucksstarken und faszinierenden Künstlerin zu Füßen.
Jens Rosteck hat ein sehr fundiertes Portrait Jeanne Moreaus gemalt. Dieses Buch ist nicht nur für Leserinnen und Leser interessant, die etwas