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Empfehlung
Der glücklose Therapeut
Zu David Winter kommen Menschen, die in ihrem Leben in eine Sackgasse geraten sind. Sie erho en sich von dem Therapeuten, dass er ihnen den Weg zurück in die Normalität bahnt. Doch dann übernimmt er den Fall eines schwer depressiven Versicherungsangestellten und ist zum ersten Mal in seinem Berufsleben überfordert. Als auch seine Familie ihm immer mehr entgleitet, ringt er verzweifelt um Kontrolle – und begeht eine therapeutische Todsünde. Noam Shpancer gelingt erneut ein kurzweiliger Einblick in die Arbeit und die Psyche eines Therapeuten. Fazit: Ein Psychologe kann zwar anderen helfen, aber nicht unbedingt sich selbst.
Lieselotte Stalzer –
Noam Shpancer arbeitet als klinischer Psychologe und praktiziert als Therapeut. Als solcher kann er die Krankheitsbilder gut beschreiben und in seinen aktuellen Roman einbringen. Das alleine macht jedoch keinen Bestseller aus. Das Buch enthält nur einige wenige spannende Dialoge, v.a. jene mit Dr. Helprin. Ein roter Faden in den immer neu angerissenen Erzählsträngen lässt sich leider nicht finden, was dazu führt, dass man schnell das Interesse verliert, diesen Roman zu Ende zu lesen.
„Der glücklose Therapeut“ ist kein überzeugender Psychologe, dem man sich als Patient gerne anvertrauen möchte. „Du lässt zu, dass der Klient die Behandlung diktiert“, meint Kollege zu ihm. Auch wenn sich ein Psychologe „nicht unbedingt selbst“ (Anm.: Klappentext) helfen kann, so sollten die ethischen Spielregeln dieses Berufs (z.B. verantwortungsvoller Umgang mit der eigenen Person sowie mit der psychotherapeutischen Aufgabe) mehr als eine romanhaft-oberflächliche Darstellung erfahren.
Ein schnell gelesenes aber auch schnell wieder weggelegtes Buch.
Lieselotte Stalzer –
geringer Bestand