Das Kind das nachts die Sonne fand
Raühnval, ein opulentes Herrschaftsgebiet in den Ostalpen. Der junge Marcus lebt ein privilegiertes Leben als Sohn des Landesfürsten. Elisa ist die Tochter der Dorfhebamme und weiß, was Entbehrung heißt. Bei einem Massaker werden Marcus’ Familie und alle übrigen Burgbewohner ermordet. Dank Elisas Hilfe bleibt Marcus unentdeckt und findet mit einer neuen Identität Aufnahme bei den Dorfbewohnern. Doch er spürt schon bald, dass ihm ein anderes Schicksal vorherbestimmt ist: Sein Herz brennt für Freiheit und Gerechtigkeit…
“Mizzi” Maria Riedl –
Leserinnen und Leser, die sich wie ich auf die geografische Suche nach Raühnval begeben, müssen einsehen, dass es diesen Ort in den Ostalpen nicht gibt. Di Fulvio hat mit poetischer Sprache, wuchtigen Bildern, Farben, Gerüchen und Geräuschen (s)eine Welt erschaffen, und die unterschiedlichsten Charakteren darin angesiedelt. Liebevoll und sehr genau gezeichnet, schiebt der Autor seine Figuren – ähnlich einem Planspiel – hin und her, lässt sie Hunger und Kälte aber auch Freude und Liebe erleben. So oder ähnlich hätte es sich durchaus im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation abspielen können, einem Reich, in dem Fürsten um die Vormachtstellung kämpften und Komplotte mit- und gegeneinander schmiedeten.
Di Fulvios Roman ist sehr komplex, hat viele Facetten, die historischen Hintergründe sind ohne von der Handlung abzulenken eingebaut. Stimmungsmäßig hervorragend ins Deutsche übertragen von Katharina Schmidt und Barbara Neeb, die durch diese Übersetzung einen langen Nachhall dieses Romans ermöglichen.
Lieselotte Stalzer –
geringer Bestand