Wenn ich wiederkomme

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(2 Kundenrezensionen)

Sie lassen die eigene Familie zurück, um sich um fremde Menschen zu kümmern – die Frauen aus Osteuropa. Daniela ist eine von ihnen. Sie arbeitet in Mailand, rund um die Uhr, ist zuverlässig und liebevoll als Pflegerin und als Kinderfrau. Doch je mehr sie fremden Familien hilft, desto heftiger vermisst sie die eigenen Kinder. Als ihrem heranwachsenden Sohn etwas zustößt, muss sie eine Entscheidung treffen.

Autor: Marco Balzano ISBN: 978-3-257-07170-2 Kategorie: Schlüsselworte: ,
Diogenes , 2021
Hardcover , 320 Seiten
Produkt-ID:6974

2 Bewertungen für Wenn ich wiederkomme

  1. Lotte Nowotny

    Auch als Hörbuch erhältlich

  2. Bewertet mit 5 von 5

    Lieselotte Stalzer

    Als der Vater einer rumänischen Familie plötzlich seinen Arbeitsplatz verliert und keinen anderen mehr findet, steht die Existenz der gesamten Familie auf dem Spiel. Beispielhaft für viele andere osteuropäische Frauen, verlässt Daniela nachts wie ein Dieb, das Haus um in Norditalien als Pflegerin und Kindermädchen zu arbeiten, vor allem um den Kindern eine gute Ausbildung zu ermöglichen. Die Familie, das sind ihre Tochter Angelica, die in der nahen Stadt zu studieren beginnt und der pubertierende Manuel, der noch zur Schule geht.
    Die Handlung wird in einem dreistimmigen Rhythmus erzählt. Daniela, Angelica und Manuel: Sie telefonieren miteinander, täuschen scheinbare Normalität vor, haben sich aber mit der Zeit immer weniger zu sagen, denn das Leben der Familie geht unterschiedliche Wege. Zuerst spricht der Junge, dann die Mutter, schließlich Angelica. Der depressive, dem Alkohol verfallene Vater, hat in diesem Roman wenig Raum, denn er handelt von Stärke um zu (über)leben.
    „Wenn ich wiederkomme“ ist ein Buch, das viele Schwingungen hat. Erzählt von drei Personen, greifen Geschehnisse ineinander und werden Menschen, die in der Wohlstandsgesellschaft kaum ihre Grundbedürfnisse erfüllen können, sichtbar. Sie koexistieren in der Welt des Wohlergehens, sind ausgegrenzt und ausgebeutet. Wenn man den Stimmen des Romans folgt, dann erzählen Sie von einem Familiendrama, das jedoch von den Figuren als unabwendbares Schicksal angenommen wird.
    Marco Balzanos Roman ist reifer, aber auch härter als seine Vorgänger. Er erzeugt Bilder von starker Wirksamkeit, v.a. jenes des Bumerangs, den man zu werfen erlernen muss. Als Manuel vom Großvater lernt, wie man den Bumerang wirft, erklärt dieser Manuel: „Bevor du wirst, musst du dir etwas wünschen. Wenn du es schaffst ihn zu fangen, dann gibt es Chancen und Möglichkeiten. Und wenn ich es nicht schaffe? Wünschst du dir etwas anderes oder übst noch ein bisschen.“ Und mit diesem Bild schließt auch der Roman. „‘Er kommt zurück!‘ schrie Manuel. ‚Los Mama …‘ Und fast hätte sie ihn tatsächlich erwischt.“
    Sprachlich nüchtern formuliert, ist „Wenn ich wiederkomme“ ein artikulierter Wunsch, der Leserinnen und Leser in die Handlung zieht, dessen Inhalt bewegt und auch erschüttert. Eine unbedingte Leseempfehlung im Herbst 2021.

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