Teddy

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Teddy entstammt einer texanischen Familie mit großen politischen Ambitionen. Die Familie atmet auf, als Teddy mit Mitte 30 endlich heiratet und nach Rom zieht. Die Stadt, in der die Stars der Cinecittà auf der Via Veneto flanieren, erscheint Teddy wie ein Versprechen von Freiheit, hier will sie ihre unruhige Vergangenheit hinter sich lassen und eine gute Diplomatengattin sein: glamourös, diskret, stilsicher und stets höflich. Sie wird die Kollegen ihres Mannes bezaubern, und niemand wird ein Wort gegen sie sagen können. Teddy gelingt ihr Vorhaben zunächst gut, sie schließt neue Bekanntschaften auf Partys und Empfängen, ist glücklich mit ihrer kleinen Tätigkeit in der Botschaft.
Doch nach nur wenigen Wochen, am 4. Juli, explodiert ihr neues Leben zusammen mit dem Feuerwerk am Himmel. Nun findet sich Teddy inmitten eines Chaos wieder, das selbst tadellose Manieren und einflussreiche Kontakte nicht mehr in den Griff bekommen können. Teddy muss ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen.

Leseprobe

Autor: Emily Dunlay ISBN: 978-3-463-00059-6 Kategorien: , , Schlüsselwort:
Rowohlt , 2025
Hardcover , 381 Seiten
Produkt-ID:9996

1 Bewertung für Teddy

  1. Bewertet mit 5 von 5

    Lieselotte Stalzer

    Der zentrale und überwiegende Schauplatz des Romans ist Rom. Teddy stammt aus einer einflussreichen texanischen Familie. Ihr Onkel Hal hat große politische Ambitionen. Als sie mit Mitte 30 endlich heiratet und mit ihrem Mann, einem Botschaftsangehörigen, nach Italien zieht, ist die Familie erfreut. Und Teddy erscheint Rom wie ein Versprechen von Freiheit und Glamour, hier will sie ihre unruhige Vergangenheit hinter sich lassen und eine seriöse, stilsichere und diskrete Diplomatengattin sein. Dort wohnt das Paar in einer einfachen Wohnung, weit unter Teddys gewohnten Standard. Ihr Mann geht jeden Morgen zur Arbeit, Teddy fühlt sich zunehmend isoliert, denn ihr Mann stellt sie niemanden in der Stadt und den Kollegen vor.
    Alles ändert sich, als das Paar eine Einladung zu einer Party des Botschafters erhält, der von allen nur der „Wolf“ genannt wird. Für diesen Abend überlässt Teddy überlässt nichts dem Zufall. Zum Ärger ihres Gatten kauft sie ein sehr teures Designerkleid, aber die Investition hat sich gelohnt, denn der Abend wird ein Erfolg. Der Botschafter und seine Frau Lina sind begeistert von Davids charmanter Frau, es folgenden Einladungen, Partys und ein (zwar unbezahlter) Job in der Botschaft.
    Teddy ist glücklich und ihr Vorhaben eine perfekte Gattin zu sein gelingt ihr zunächst sehr gut; bis zum 4. Juli, dem Unabhängigkeitstag der Amerikaner, der in der Botschaft mit einer großen Party einem Feuerwerk begangen wird. Ab diesem Zeitpunkt befindet sie sich in einem Chaos, dem sie nicht mehr zu entkommen scheint. Nun findet sich Teddy inmitten eines Chaos wieder, das selbst tadellose Manieren und einflussreiche Kontakte nicht mehr in den Griff bekommen können. Teddy muss ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen.
    „Wie beängstigend, allein nach Hause zu gehen. In deinem Partykleid, in deinen schicken Schuhen, mit dem Make-up vom Vorabend, das verrät, wer du sein wolltest. Wen du im Spiegel gesehen hast, als du dich zurecht gemacht hast. Und jetzt bist du hier du selbst.“
    Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Teddy Shepard und beginnt ungewöhnlich: Teddy wird von zwei Polizisten befragt, um nach und nach ihre Vergangenheit und ihr jetziges Leben zu erzählen. Von Anfang an ist klar, dass im Leben von Teddy, etwas aus dem Ruder gelaufen ist.
    Emily Dunlays Zugang, Teddy ihre komplizierte Lebensgeschichte auszubreiten, schafft Sympathie für eine Figur, die ansonsten chaotisch, nicht immer ehrlich und narzisstisch ist. Die Beschreibungen von Couture-Kleidern, Schmuck und extravaganten Accessoires versetzen bildreich in das Rom Ende der 1960er Jahre. Nicht nur die kinoreifen Szenen (der Cinecittà) faszinieren beim Lesen, sondern auch der kritische Blick auf das weibliche (und dadurch auch männliche) Rollenbild der damaligen Zeit. Der Mann gibt den Weg vor, die Frau folgt, glänzt und hat doch keine eigene Meinung zu haben. Schließlich kann Teddy den Rollenerwartungen nicht gerecht werden.
    Dank der guten Übersetzung von … liest sich der Roman flüssig, Mit feinfühligen Beobachtungen fängt die Autorin die pulsierende Atmosphäre Roms und die Hitze des Sommers ein. „Teddy“ ist ein eindringlicher Roman, der von einer Frau zwischen Anpassung und Aufbegehren und Erwartungshaltungen erzählt. Die Charakterisierung der Figuren ist gelungen und die psychologischen Rollen, die zu einem Drama dieses Ausmaßes führen sind versammelt.
    Absolute Leseempfehlung für den Sommer.

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