Taube und Wildente

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Sprachgewaltig, bildstark, stimmungsvoll: Martin Mosebach, Spiegelbestsellerautor und Büchner-Preisträger, erzählt in diesem Roman einer Ehe, der zugleich der Roman eines Gemäldes ist, von Schuld und Versöhnung, Liebe und Verlust.

Wie jedes Jahr verbringt die Familie Dalandt den Sommer auf ihrem Landsitz in der Provence. Die Hitze macht träge, in der Zypresse zirpen Zikaden, und jeden Morgen läuft die Hausherrin im Nachthemd durch den Garten zum Pförtnerhaus, wo der Verwalter sie erwartet. Ihr Mann ist durch eine eigene verhängnisvolle Beziehung abgelenkt. Da entzündet sich ein Ehestreit an »Taube und Wildente«, einem Stillleben aus dem 19. Jahrhundert. Was hat es mit dem zinnoberroten Punkt in seinem Zentrum auf sich, macht der es nicht zu einem modernen Meisterwerk? Aber die Frau will es verkaufen, die Spannung zwischen beiden wächst.

Martin Mosebach, der menschliche Schwächen schildert wie kein zweiter, malt mit Wörtern. Ein flammender Roman über Kunst, Liebe und Verrat.

Autor: Martin Mosebach ISBN: 978-3-423-28000-6 Kategorie: Schlüsselworte: ,
dtv , 2022
Hardcover , 336 Seiten
Produkt-ID:7729

1 Bewertung für Taube und Wildente

  1. Bewertet mit 5 von 5

    Lieselotte Stalzer

    Der Roman Taube und Wildente von Martin Mosebach spielt in der Provence. Der Ausblick aus der Sommerresidenz La Chaumière der Familie Dalandt ist im wahrsten Sinn malerisch, denn er fällt auf den von Paul Cezanne oftmals verewigten eindrucksvollen Berg von Sainte-Victoire. Doch dieser Berg ist nur Kulisse. Ein Jagd-Gemälde mit dem Romantitel, steht im Mittelpunkt der Handlung, gemalt vom deutschen Künstler Otto Schloderer.
    Der mittlerweile verstorbene Patriarch der Familie De Kesel, ein durch Kautschuk-Minen im Kongo reich gewordener Sammler, hat die wertvollen Gemälde einer Stiftung überlassen, ebenso wie das Anwesen. Die Statuten sichern dem Personal eine Anstellung auf Lebenszeit und legen auch die alltäglichen Rituale im museal anmutenden Sommersitz fest. Auch dem im Pförtnerhaus wohnenden Verwalter Damien Devereux darf nicht gekündigt werden.
    Bunte und zum Teil schillernde Figuren bevölkern den Roman: Zur Familie gehören Tochter Marjorie De Kesel, in zweiter Ehe mit dem Verleger Ruprecht Dalandt verheiratet; Paula, die 23-jährige Tochter von Marjorie und Toufik, dem ersten Ehemann Marjories und Max, ihr zehn Jahre älterer Lebensgefährte und die sechsjährige Tochter Paulas Nike. In der scheinbaren Sommeridylle gibt es noch weitere Protagonisten, die ebenso gut charakterisiert sind.
    Die außereheliche Beziehung zwischen Marjorie und dem Verwalter führt direkt zum Beginn des schwelenden Konflikts zwischen den Eheleuten. Sie will das Bild verkaufen, er hält es für ein Meisterwerk.

    Gesellschaftskritisch beschreibt Mosebach menschliche Schwächen bis hin zur
    verachtende Haltung des sog. Bildungsbürgertums gegenüber seinen Bediensteten, Gier, Boshaftigkeit und andere menschliche Schwächen in seinem Roman „Taube und Wildente“ .

    Die vornehme Sprachmelodie passt hervorragend zur Handlung. Sowohl die Szenerie als auch die Protagonist:innen werden dadurch treffend gezeichnet. Kunstliebhaber werden sich an den – zugegeben manchmal langatmigen – Passagen über die Kunst des 19. Jahrhunderts freuen, die auch Teil seines Erzählstils sind. Erst langsam entwickelt sich die Handlung, erzeugt jedoch nicht weniger Spannung, sondern hebt die Gedanken der Figuren im grellen Sommerlicht noch mehr hervor.

    Überraschende Wendungen, v.a. das Ende, machen den Roman einmal mehr zu einem empfehlenswerten Buch. Mehr als 300 Seiten Lesevergnügen.

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