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Empfehlung
Die Jägerin
Die härteste Detektivin Sydneys.
1946: Die Journalistin Billie Walker ist nach Kriegsende in die Fußstapfen ihres verstorbenen Vaters getreten und hat dessen Agentur für Privatermittlungen wiedereröffnet. Eines Tages steht eine Frau, die aus Deutschland geflohen ist, vor ihrer Tür, sie sucht ihren verschwundenen Sohn. Der junge Mann wurde zuletzt in einem exklusiven Club gesehen, seitdem fehlt jede Spur von ihm – offenbar war er auf der Suche nach etwas. Doch was hätte einen Teenager hierher geführt? Billie setzt alles daran, den Jungen zu finden, doch plötzlich schwebt auch sie in höchster Gefahr …
Lieselotte Stalzer –
Billie Walker, Kriegsberichterstatterin in Europa, kehrt 1946 nach Sydney zurück. Als Journalistin findet sie keine Arbeit mehr, denn von Frauen wird erwartet, dass sie die Jobs, die sie während des Krieges von den Männern übernommen haben, wieder abgeben. Ungewöhnlich für eine Frau der damaligen Zeit, eröffnet sie die Detektei ihres verstorbenen Vaters wieder. Nach einer Zeit, in der sie nur Scheidungsfälle bearbeitet hat, bittet sie eine Frau um Hilfe bei der Suche nach ihrem verschwundenen Sohn. Hinter dem scheinbar einfachen Fall steckt viel mehr als Billie und ihr Assistent Sam anfangs vermuteten.
Ein zunächst unbedeutend scheinender Handlungsstrang – Billie möchte einer Informantin helfen ihren Bruder zu finden – verbindet sich plötzlich mit dem aktuellen Fall.
Vor der, Leserinnen und Lesern unbekannten, Kulisse Sydneys der Nachkriegszeit, entwickelt sich ein sehr spannender Plot. Billie ermittelt sowohl in den Clubs der wohlhabenden Society als auch bei den ärmeren Bevölkerungsschichten. Die Auflösung des Falls ist dramatisch und inhaltlich spektakulär. Tara Moss versteht es, bis zum Ende des Krimis eine kritische Distanz zum geschichtlichen Hintergrund zu wahren, ohne damit die Charaktere der Figuren zu schwächen. Zum Schluss nimmt der Spannungsbogen noch mehr Fahrt auf und taucht in die Geschichte Australiens ein.
Ein Kriminalroman, der sich über Rollenklischees von Frauen und herkömmlichen Konventionen hinwegsetzt. Billie ist eine sympathische Frau und Ermittlerin, die sich mit den Waffen einer Frau (und einer Hutnadel) durchzusetzen weiß und sich auch für Frauenbelange einsetzt. Trotzdem legt Billie großen Wert auf ihr Äußeres, verwendet Lippenstift mit dem Namen „Fighting Red“ (nomen est omen) und schneidert ihre Kleider nach Schnittmustern von Designern selbst. Sexy, intelligent und unabhängig.
Eine gewisse Ähnlichkeit ihrer Protagonistin an andere weibliche Privatdetektivinnen (die Figur der Phryne Fisher ebenso wie Anna Lee der britischen Autorin Liza Cody) kommt in den Sinn, tut aber dem Krimi von Tara Moss keinen Abbruch.
Ein spannendes und atmosphärisches Setting, von dem man sich gerne eine Fortsetzung wünscht.