Nicht schwindelfrei
Pauls Gedächtnis ist sehr fadenscheinig und unzuverlässig geworden. Namen sind ihm entfallen, seine Lebensgeschichte hat Lücken. Und manchmal weiß er auch nicht mehr, was sich gehört. Seine Umgebung behandelt ihn wie einen Kranken, sie reagiert mit Mitleid und Ungeduld, zuweilen auch mit amüsierter Verwunderung. Paul selbst dagegen empfindet seinen Zustand als durchaus angenehm: Befreit vom Ballast der Erinnerungen ist er offen für das, was der lebendige Augenblick anbietet. Mit unverstellter Freude kann er staunen über die kleinen Seltsamkeiten des Alltags, die Kunst – und nicht zuletzt auch die Liebe.
Ulli Jaksch –
Jürg Schubigers Sprache schwebt – sie lässt poetisch Bilder lebendig werden. Leichtfüßig und nicht bewertend regt dieser Roman zum Nachdenken an. Wie viel Erinnerung braucht ein Mensch? Gibt es etwas zu erinnern – war da etwas?
(Heidemarie Bachleitner/Ulli Jaksch)