Der König von Rom
Libanese wittert das Geschäft seines Lebens, doch fehlen ihm die nötigen 300 Millionen Lire Eintrittskapital. Ohne Skrupel unternimmt er alles, um an Geld zu kommen: Er bedient sich seiner Geliebten Giada, der dunkelhaarigen Schönheit aus der römischen Oberschicht. Er pokert mit höchstem Risiko, setzt auf Pferdewetten und landet schließlich den entscheidenden Coup: Die Entführung eines mächtigen römischen Baulöwen. Giancarlo De Cataldo, Richter in Rom, beschreibt den Aufstieg des Chefs der berüchtigten Magliana-Bande basierend auf Prozessakten. Unerbittlich, rasant, atmosphärisch dicht – und gleichzeitig eine Hommage an die ewige Stadt und ihre dunklen Vorstadtstraßen.
Lieselotte Stalzer –
Die Story selbst ist nicht neu. Es gibt kaum packende Szenen, dafür oberflächliche Dialoge. Die Liebesgeschichte und deren Ende mit der schönen Giada, kann man nur verstehen, wenn man weiß, dass De Cataldo mit diesem Buch die Vorgeschichte zu ‚Romanzo Criminale’, die Rückkehr zu den Anfängen des kleinkriminellen Vorstadtjungen erzählt.
Was von dem Buch bleibt, ist das interessante Nachwort ‚Italien, erzählt in seinen Verbrechen’ des Autors und Tobias Gohlis. De Cataldo, der als Richter in Rom arbeitet, bezieht sich auf Tatsachen, basierend auf Prozessakten, die den Aufstieg und Fall der römischen Bande della Magliana dokumentieren. Der Abstecher nach Rom in die 1970er Jahre – Gewalt, Bestechung, „ohne Mord kein Leben“ – liest sich spannend und authentischer als der Kriminalroman selbst. Die angehängte Zeittafel vergegenwärtigt den historischen Rahmen und die Verflechtungen zwischen Staat, Politik und Verbrechen, die den (mittlerweile 4) Romanen De Cataldos zugrunde liegen