Das Verschwinden des Josef Mengele

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1949 flüchtet Josef Mengele, der bestialische Lagerarzt von Auschwitz, nach Argentinien. In Buenos Aires trifft er auf ein dichtes Netzwerk aus Unterstützern, unter ihnen Diktator Perón, und baut sich Stück für Stück eine neue Existenz auf. Mengele begegnet auch Adolf Eichmann, der ihn zu seiner großen Enttäuschung nicht einmal kennt. Der Mossad sowie Nazi-Jäger Simon Wiesenthal und Generalstaatsanwalt Fritz Bauer nehmen schließlich die Verfolgung auf. Mengele rettet sich von einem Versteck ins nächste, lebt isoliert und wird finanziell von seiner Familie in Günzburg unterstützt. Erst 1979, nach dreißig Jahren Flucht, findet man die Leiche von Josef Mengele an einem brasilianischen Strand. Dieser preisgekrönte Tatsachenroman von Olivier Guez, der in Frankreich sofort zum Sensationsbesteller wurde, liest sich wie ein rasanter Politthriller und wahrt zugleich die notwendige Distanz.

Autor: Oliver Guez ISBN: 978-3-351-03728-4 Kategorie: Schlüsselworte: ,
Aufbau , 2018
Hardcover , 224 Seiten
Produkt-ID:3208

1 Bewertung für Das Verschwinden des Josef Mengele

  1. Bewertet mit 5 von 5

    Lieselotte Stalzer

    „Das Verschwinden des Josef Mengele“ ist ein Roman über den KZ-Arzt Mengele nach dessen Flucht nach Südamerika, der Leserinnen und Leser von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann zieht.

    Bereits im Jänner 1945 setzt sich Josef Mengele nach Westen ab, als Fritz Hollmann entgeht er einer längeren Inhaftierung durch die Amerikaner. Unter dem Namen Helmuth Gregor emigriert er 1949 nach Buenos Aires.“Stets elegant gekleidet und zum Scherzen aufgelegt, genießt Gregor einen guten Ruf in der deutschen Gemeinschaft von Buenos Aires. Weil er als Geistesgröße gilt, spickt er seine Sätze mit Zitaten von Fichte und Goethe….“ 1958 wird ein Haftbefehl gegen ihn erlassen und er flieht nach Paragua. Die Entführung des ebenfalls emigrierten Adolf Eichmanns und dessen Hinrichtung stürzen ihn in tiefe Verunsicherung.

    Olivier Guez hat einen Roman entlang historischer Daten verfasst, der aber mehr als eine Aufarbeitung der Holocaust-Verbrechen ist, sondern auch den Umgang damit in den darauffolgenden Jahrzehnten thematisiert. Wer hat Mengele auf den Lebensstationen in Südamerika unterstützt? Wie war es möglich, dass sich ehemalige Nazi-Funktionäre in Südamerika dermaßen unbehelligt niederlassen und lukrativen Geschäften nachgehen konnten (wie auch Josef Mengele im Auftrag seiner Familie, deren Firma im bayerischen Günzburg landwirtschaftliche Maschinen herstellte und nach Argentinien exportierte)?

    Das von Nicola Denis sehr gut übersetzte Buch besticht durch den Wechsel von nüchtener Sprache bei der Schilderung historischer Ereignisse und den paranoid anmutenden, panikartigen Gedanken Mengeles. Vor allem die Angst des Arztes vor dem Geheimdienst des Mossad und des Bundesnachrichtendiensts spiegeln die Angst des „Mannes der blaue Augen sammelte“ vor der – in seinen Augen ungerechtfertigten – Festnahme und Verurteilung.

    Ein neuer ergreifender Roman, sich wie ein Krimi liest, aber an den Gräueln der Geschichte des vergangenen Jahrhunderts orientiert ist. Äußerst lesenswert, wenngleich einige besonders grausame Schilderungen Mengeles’ Verbrechen (v.a. im Epilog „Das Phantom“) besser nicht gelesen werden sollten (Anm.: in den USA werden solche Textpassagen mit einer Trigger Warnung versehen). Sie tragen zur Handlung des Romans nichts bei.

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