Beschreibung
Esteban hatte sich als junger Mann ein anderes Leben erträumt, ist aber in der Familienschreinerei hängengeblieben. Anders als sein sozialistisch strenger Vater will er wie alle anderen auch sein Stückchen vom großen Immobilienkuchen. Und als sein Vater alt und nicht mehr handlungsfähig ist, investiert er das im Familienbetrieb erarbeitete Geld in eine Baufirma. Doch die Firma geht pleite und mit ihr die Schreinerei. Insolvenz, die Mitarbeiter stehen auf der Straße, selbst die kolumbianische Pflegerin des alten Vaters kann nicht mehr bezahlt werden. Doch Esteban ist auch mit siebzig noch ein vitaler Mann. Und er ist Realist. Eine Perspektive für die Zukunft sieht er nicht – und zieht die Konsequenzen.
Lieselotte Stalzer –
Aus der Perspektive seiner Figuren erzählt, lässt Chirbes eine schonungslos realistische Betrachtung seines Heimatlandes entstehen. Seinen zornigen, neidischen, verzweifelten Helden begegnet der Autor mit großer Empathie. Die Sprache, mit der sie zu Wort kommen übersetzt ihre Stimmungen: mit langen, gedankenverlorenen, hoffnungslosen Monologen und harten, derben Anschuldigungen. Die zubetonierte Landschaft ist eine Konstante in diesem Roman, drängt sich zwischen die einzelnen Erzählstränge und verdichtet atmosphärisch das Leben der Arbeitslosen, Immigranten und Prostituierten
Lieselotte Stalzer –
Im neunten Jahr der Wirtschaftskrise in Spanien, ist Rafael Chirbes Roman ist aktueller denn je. In der Übersetzung von Dagmar Plötz ist diese Geschichte zu einem auch im deutschen Sprachraum zu lesenden Bestseller geworden.