Alles was die Zeit vergisst
Wer war die schöne Amelia Garayoa? Der Journalist Guillermo weiß nur, dass seine Urgroßmutter Anfang der 30er Jahre ihren Mann und ihren kleinen Sohn verließ und nie nach Madrid zurückkehrte. Als Guillermo einen mysteriösen Auftrag erhält, entdeckt er eine abenteuerliche Geschichte hinter Amelias Verschwinden: In der turbulenten Zeit vor dem Spanischen Bürgerkrieg verliebte sie sich in einen Revolutionär und folgte ihm in eine Zukunft voller Träume, Ideale und Gefahren. Sie überlebte den Terror Stalins, war Spionin im Deutschland des Zweiten Weltkriegs – und arbeitete dabei gegen den Mann, den sie liebte …
Lieselotte Stalzer –
Amelias Leben lässt sich (vielleicht) mit jedem von Mata Hari, der exzentrische Künstlerin und bekanntesten Spionin im 1. Weltkrieg vergleichen. Navarro zeichnet Amelia großteils als politisch aktive und emanzipierte Frau. Menschlich kommt man ihr näher, wenn man von den verzweifelten Versuchen, Kontakt zu ihrem Sohn zu bekommen liest.
Letzte Station der Heldin ist die DDR. Mit dem Mauerfall 1989 verlieren sich alle Spuren Amelias. Und damit beschert uns Julia Navarro einen überraschenden Schluss. „Ich möchte meine Erinnerungen nicht verlieren.“ „Ich habe sie gefunden, alles steht da drin, und niemand kann es ihnen wegnehmen.“
Ein hervorragendes Buch, das man in Gymnasien auch als unterstützende Lektüre im Geschichtsunterricht verwenden könnte.